ÜBER DIE STATION

List

List ist die nördlichste Station der DGzRS. Der Einsatzhafen unseres Seenotrettungskreuzers PIDDER LÜNG liegt im Nordosten der Insel Sylt. Das Revier der Lister Seenotretter ist durch die offene Nordsee im Westen, starke Gezeitenströme, hohen Tidenhub (Wasserstandsänderung zwischen Niedrig- und Hochwasser) und die weitflächigen Wattgebiete im Osten der Insel sowie zwischen Sylt und ihrer dänischen Nachbarinsel Rømø geprägt.

Besonders bei starken Winden ist das Seegebiet äußerst anspruchsvoll. Viele Fahrgastschiffe und Fischkutter sind dort unterwegs und immer wieder große Kreuzfahrtschiffe zu Besuch. Aufgrund der Nähe zu Dänemark gibt es häufig grenzüberschreitende Einsätze. Die Zusammenarbeit mit dem dänischen Seenotrettungsdienst ist stets hervorragend.

Station List

Seenotrettungs­kreuzer PIDDER LÜNG
Rufzeichen DBAP
Stammbesatzung 7
Vormann Christian Koprek-Bremer
Liegeplatz Hafen, Südmole
Stationsgebäude Bernhard-Köhn-Haus, Am Fähranleger 1
Seenotrettungskreuzer im Einsatz vor der Küste mit einem rot-weissen Leuchtturm
Foto: Sebastian Drolshagen
Zwei Seenotretter stehen auf dem Vorschiff eines Seenotrettungskreuzers. Sie tragen ein Headset und schauen konzentriert.
Foto: Sebastian Drolshagen
Ein Seenotretter mit Gehörschutz steht an Deck eines Seenotrettungskreuzers
Foto: Sebastian Drolshagen
Ein Seenotretter in Überlebensanzug fährt bei gutem Wetter mit einem Festrumpfschlauchboot vor der Silhouette des Sylter Strands.
Foto: Sebastian Drolshagen

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Kommen Sie an Bord! Videorundgang auf dem Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG

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Bitte festhalten! Erleben Sie eine kurze Sturmfahrt mit der PIDDER LÜNG

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Im März 2012 war die Crew der Station List für einen brennenden Fischkutter im Einsatz

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Zum Tag der Seenotretter 2020 begrüßte Sie im Video der Vormann an Bord

Unser Seenotrettungskreuzer

Die PIDDER LÜNG

Auf der Station List sind heute sieben fest angestellte und sechs freiwillige Seenotretter im Einsatz. Vormann ist Christian Koprek-Bremer. Gegründet wurde die Station bereits 1882. Einige bekannte Bootsnamen der DGzRS-Geschichte sind eng mit ihr verbunden. Heute ist in List der Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG stationiert. Sein Name erinnert an die gleichnamige Ballade von Detlev von Liliencron (1844-1909) über den Sylter Fischer und Freiheitskämpfer Pidder Lüng. Das Arbeitsboot MICHEL trägt den Namen des Hamburger Wahrzeichens, der weithin bekannten Hauptkirche St. Michaelis, deren 132 Meter hoher Turm die Silhouette der Hansestadt prägt.

Über die Namen hat erstmals ein Spendenwettbewerb entschieden: Unter dem Motto „Reetdach gegen Reeperbahn! Wer spendet mehr: Sylt oder Hamburg?“ haben die Seenotretter 1,4 Millionen Euro für das gut fünf Millionen Euro teure Spezialschiff für List gesammelt. Am Ende lagen die Sylt-Fans knapp vor den Hamburg-Freunden, weshalb der Seenotrettungskreuzer einen Namen mit Bezug zur Insel und sein Arbeitsboot einen Namen mit Bezug zu Hamburg erhalten hat.

20-Meter-Seenotrettungskreuzer

Illustration eines Seenotkreuzers der 20-M-Klasse
Länge 19,90 Meter
Breite 5,05 Meter
Tiefgang 1,30 Meter
Verdrängung 40 Tonnen
Leistung 1.675 PS
Geschwindigkeit 22 Knoten
Aktuelles

Aus dem Stationsbuch

HISTORIE

Geschichte der Station List

1882

Zur Stationsgründung errichtet die DGzRS einen massiven Rettungsschuppen und stationiert das Ruderrettungsboot CONRAD (Name 1911 erwähnt).

1914

List erhält das bislang in Cuxhaven stationierte Boot CARL LAEISZ, nachdem es einen 30-PS-Motor erhalten hat.

1916

Aus Mangel an Rettungsmännern in List (zum Kriegsdienst eingezogen) verlegt die CARL LAEISZ nach Munkmarsch an der Sylter Ostküste. Den Schuppen für das Ruderrettungsboot muss die DGzRS auf Anordnung der Kaiserlichen Marine, die das Gelände erworben hat, abbauen.

1918

Die CARL LAEISZ ist wieder in List stationiert, kommt aber ein Jahr später abermals aus Mangel an Besatzungsmitgliedern erneut nach Munkmarsch.

1929

List erhält im September das neue Motorrettungsboot AUGUST NEBELTHAU (15 Meter lang, 3,80 Meter breit).

1931

Die DGzRS verlegt die AUGUST NEBELTHAU vorübergehend nach Cuxhaven. List erhält dafür das hölzerne Motorrettungsboot PICKER von Amrum.

1932

Für List gibt die DGzRS ein neues Boot in Auftrag: 11 Meter lang, 2,90 Meter breit, Tiefgang 0,75 Meter, kompressorloser Dieselmotor mit 50 PS, Geschwindigkeit 8,5 Knoten. Das Boot wird auf den Namen ADALBERT KORFF getauft.

1942

Das Motorrettungsboot HERMANN FRESE (I) kommt nach List.

1944

Das Motorrettungsboot ADALBERT KORFF (II) wird stationiert und ersetzt die HERMANN FRESE (I), die bis 1946 als Springer eingesetzt wird.

1946

Das Motorrettungsboot HERMANN FRESE (II) wird stationiert.

1949

Das Motorrettungsboot ADALBERT KORFF (II) kehrt aus Laboe und St. Peter Ording nach List zurück.

1950

Das Motorrettungsboot HERMANN FRESE (II) kehrt von Amrum nach List zurück.

1951

Die Station erhält als zweites Motorrettungsboot die GEHEIMRAT LADISCH.

1954

Die ADALBERT KORFF (II) geht außer Dienst. Als Ersatz erhält List das Reserveboot LOTSENKOMMANDEUR VON KROHN, das bis 1956 bleibt.

1960

Von der Station Dithmarschen/Büsum kommt das Motorrettungsboot HINDENBURG (IV) nach List. Die HERMANN FRESE (II) wird außer Dienst gestellt.

1969

Die HINDENBURG (IV) verlegt nach Nordstrand. List erhält den neuen 19-Meter-Seenotrettungskreuzer H.-J. KRATSCHKE mit Tochterboot LUDJE.

1979

Von Helgoland kommt der Seenotrettungskreuzer ADOLPH BERMPOHL nach List und löst die H.-J. KRATSCHKE ab, die nach Nordstrand verlegt wird. Im August wird ein neues Stationsgebäude am Hafen in Betrieb genommen.

1989

Die ADOLPH BERMPOHL wird an den finnischen Seenotrettungsdienst verkauft. Zur Ablösung kommt der Seenotrettungskreuzer MINDEN aus Wilhelmshaven zur Station.

2013

List erhält Ende Oktober einen 20-Meter-Neubau. Der Seenotrettungskreuzer wird im Dezember PIDDER LÜNG getauft, sein Arbeitsboot MICHEL. Die MINDEN wird außer Dienst gestellt. Das Stationsgebäude wird renoviert und umgebaut.

Ihre Spende für die Seenotretter

5 Seenotretter sitzten an Deck der HORST HEINER KNETEN und genießen die Sonne

Crews & Stationen

Rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter sind in der Rettungsflotte tätig. Sie stehen trotz aller Technik im Mittelpunkt des Geschehens – mit ihrer selbstlosen Einsatzbereitschaft, ihrer hohen Qualifikation und ihrem Mut, bei jedem Wetter hinauszufahren.

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