ÜBER DIE STATION

Prerow/Wieck

Das Einsatzspektrum der freiwilligen Seenotretter aus Prerow hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert: Nach der Wende strandeten vor dem langen Küstenabschnitt zwischen Darßer Ort und Zingst immer wieder Freizeitkapitäne mit ihren Booten, da damals genaue Karten für das anspruchsvolle Seegebiet fehlten. Bei solchen Notfällen zur offenen See unterstützten die Freiwilligen mit ihrem vorherigen SAR-Fahrzeug vom Strand den am Darßer Ort stationierten Seenotrettungskreuzer bei der Suche nach Vermissten und Havaristen. Das geländegängige Auto war mit einem modernen, druckluftbetriebenen Leinenwurfgerät ausgestattet, mit dem die Seenotretter eine Verbindung zu Schiffen herstellten und Menschen aus gefährlichen Situationen befreiten.

Heute kommen solche Situationen dank detailreicher Seekarten fast gar nicht mehr vor. Hinzu kommt: Nachdem aus dem Etappenhafen am Darßer Ort ein Nothafen wurde, haben sich die hauptsächlichen Routen der Wassersportler von diesem Küstenabschnitt entfernt. Während der im Nothafen stationierte, rund um die Uhr besetzte Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot für die Sicherung der Großschifffahrt von unverändert großer Bedeutung ist, sind die freiwilligen Seenotretter aus Prerow mittlerweile fast ausschließlich im rückwärtigen Bodden im Einsatz.

Station Prerow/Wieck

Seenotrettungs­boot PUG
Rufzeichen DBAF2
Besatzung Freiwillige
Vormann Jens Pagel
Liegeplatz Wasserwanderrastplatz Wieck am Darß
Stationsgebäude am Prerowstrom, Küsters Allee 3a, Prerow
Seenotrettungsboot PUG im Einsatz
Seenotretter-Crew mit Kleinbus und Seenotrettungsboot im Hintergrund
Seenotretter-Crew mit Kleinbus und Seenotrettungsboot im Hintergrund
Die PUG im Einsatz mit hoher Geschwindigkeit

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Im Video zum Tag der Seenotretter 2020 stellt sich die DGzRS-Station Prerow/Wieck vor.

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Videorückblick auf die Taufe des neuen Seenotrettungsbootes PUG für die DGzRS-Station Prerow/Wieck am 2. Oktober 2021.

Unser Seenotrettungsboot

Die PUG

Auf der Station Prerow/Wieck sind das Seenotrettungsboot PUG der 8,9-Meter-Klasse und ein allradgetriebenes SAR-Fahrzeug im Einsatz. Die PUG hat ihren Liegeplatz am Wasserwanderrastplatz Wieck an der Boddenseite der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Benannt ist das 2021 auf der finnischen Werft Arctic Airboats gebaute Seenotrettungsboot nach dem selbst gewählten Rufnamen des Spenders Jörn Pugmeister aus Stuttgart. Das SAR-Fahrzeug ist im Stationsgebäude in Prerow an der Seeseite der Halbinsel untergebracht. Die DGzRS unterhält die Station bereits seit 1868.

Das Revier der acht freiwilligen Seenotretter um Vormann Jens Pagel auf dem Seenotrettungsboot PUG umfasst boddenseitig vor allem den Bodstedter Bodden, den Koppelstrom und den Prerower Strom. Es ist bei Wassersportlern ein beliebtes Seegebiet, auf dem aber auch viele Fahrgastschiffe unterwegs sind. Zudem unterstützen sie gegebenenfalls auch ihre Kollegen der Stationen Wustrow und Zingst.

8,9-Meter-Seenotrettungsboot

Abbildung, 8,9-Meter Seenotrettungsboot ohne Wasserlinie
8,9-M-Rettungsboot 100 Pf.eps
Länge 8,90 Meter
Breite 3,10 Meter
Tiefgang 0,88 Meter
Verdrängung 3,2 Tonnen
Leistung 400 PS
Geschwindigkeit 38 Knoten
Aktuelles

Aus dem Stationsbuch

HISTORIE

Geschichte der Station Prerow/Wieck

1868

Die DGzRS übernimmt die Station Prerow von der Königlich-Preußischen Regierung. Das 27' Francis-Boot vom Darßer Ort soll nach Prerow verlegt werden, da keine Mannschaft vor Ort ist.

1869

Der Rettungsschuppen steht in der Nähe des Dorfes am Strand. Das Ruderrettungsboot der Station Darßer Ort wird nach Prerow verlegt.

1874

Eisernes Boot 27', 12 Riemen, von Darßer Ort

1880

Das stationierte Ruderrettungsboot heißt GRAF BEHR-NEGENDANK.

1884

Die Station erhält einen neuen, massiven Schuppen und ein neues Ruderrettungsboot (8,5 m) sowie einen Übungsmast.  

1894

Im Sommer erhält die Station einen neuen, leichten Wagen für den Raketenapparat.

1910

Unter Beihilfe der Gesellschaft wurde über den toten Prerow-Strom ein Weg angelegt, damit das Boot schneller zum Nordstrand gelangen kann. 

1912

Das Ruderrettungsboot der Station Wittower Posthaus kommt nach Prerow und erhält den Namen PREROW. Der Transportwagen kommt zur Station Hiddens Oie (Hiddensee).

1913

Vormann H. C. Horst wird mit der silbernen Prinz-Heinrich-Medaille ausgezeichnet.

1933

Das Ruderrettungsboot trägt erneut den Namen GRAF BEHR-NEGENDANK.

1937

Vormann Johann Niemann erhält die Prinz-Heinrich-Medaille.

1938

Das neue Strand-Motorrettungsboot LOTSENKOMMANDEUR LEPPERT wird in Dienst gestellt.

1942

Die LOTSENKOMMANDEUR LEPPERT wird nach Munkmarsch auf Sylt verlegt und das Ruderrettungsboot GRAF BEHR-NEGENDANK wird wieder in Dienst gestellt (bis 1949).

1945

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Station nicht mehr im Einflussbereich der DGzRS. Nach Gründung der DDR übernimmt der Staat die Station.

1949

Das Ruderrettungsboot UNSER EILAND kommt nach Prerow (bis 1963).

1962 -1997

Die Prerower Mannschaft besetzt die Rettungseinheiten am Darßer Ort (1962-1967 PREROW, 1967-1980 DARSSER ORT I, 1984-1992 DARSSER ORT II, 1992-1997 G. KUCHENBECKER)

1990

Reintegration der Station in die DGzRS

1993

Die Prerower Seenotretter erhalten ein SAR-Mobilfahrzeug. Es wird im alten Rettungsschuppen von Prerow untergebracht.

2000

Im Hafen von Wieck am Darß an der Boddenseite stationiert die DGzRS das 9-Meter-Seenotrettungsboot HÖRNUM. Die Bezeichnung der Station lautet von nun an Prerow/Wieck.

2001

Am 3. Mai wird das modernisierte Stationsgebäude in Betrieb genommen.

2006

Das 8,5-Meter-Seenotrettungsboot STRALSUND kommt nach Wieck.

2021

Die freiwilligen Seenotretter erhalten ein neues SAR-Fahrzeug, einen allradgetriebenen Mannschaftstransportwagen. Das 8,9-Meter-Seenotrettungsboot PUG löst die STRALSUND ab.

Ihre Spende für die Seenotretter

5 Seenotretter sitzten an Deck der HORST HEINER KNETEN und genießen die Sonne

Crews & Stationen

Rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter sind in der Rettungsflotte tätig. Sie stehen trotz aller Technik im Mittelpunkt des Geschehens – mit ihrer selbstlosen Einsatzbereitschaft, ihrer hohen Qualifikation und ihrem Mut, bei jedem Wetter hinauszufahren.

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