ÜBER DIE STATION

Rettungsleitstelle See
Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen

koordiniert schnelle Hilfe auf Nord- und Ostsee

Weltweit sind die Ozeane in Such- und Rettungsgebiete (SRR = Search and Rescue Regions of Responsibility) unterteilt. Jeweils zuständige Leitstellen koordinieren sämtliche Maßnahmen zur Rettung Schiffbrüchiger. Für die deutschen Gebiete von Nord- und Ostsee hat die Bundesrepublik Deutschland diese hoheitliche Aufgabe vor vielen Jahrzehnten verbindlich den Seenotrettern übertragen. Die DGzRS betreibt dazu das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, wie es im internationalen Sprachgebrauch heißt.

MRCC Bremen koordiniert sämtliche Maßnahmen des maritimen Such- und Rettungsdienstes (SAR-Dienst, SAR = Search and Rescue). Im Laufe der Zeit sind weitere Aufgaben hinzugekommen. Heute umfasst die bei der DGzRS angesiedelte deutsche Rettungsleitstelle See auch die Seenotküstenfunkstelle Bremen Rescue Radio (Rufname: Bremen Rescue). Diese überwacht die international einheitlichen Notfunkkanäle UKW 16 (Hörwache) und 70 (DSC = Digital Selective Call, digitaler Selektivruf) sowie Grenzwelle 2187,5 kHz (DSC) und wickelt den kompletten Not- und Dringlichkeitsfunkverkehr auf See ab.

Sehr eng ist im Rahmen der öffentlichen Gefahrenabwehr die Zusammenarbeit der Seenotretter mit Leitstellen der Landrettungsdienste, der Feuerwehr und der Polizei, also anderer Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Die Rettungsleitstelle See ist auch die zentrale Notfall-Leitstelle Offshore-Windparks (NOW). Für dieses betriebliche Unfallmanagement erhält die DGzRS einen finanziellen Ausgleich durch die Windparkbetreiber, da dies keine satzungsgemäße Aufgabe der DGzRS ist. Es hat sich jedoch als sinnvoll erwiesen, diese Aufgabe zentral von der Rettungsleitstelle See aus zu übernehmen.

Für diese umfangreichen Aufgaben sind in der Rettungsleitstelle See rund um die Uhr erfahrene Nautiker und Funker auf Wache. Sie kennen zu jeder Zeit Standort und Status aller Rettungseinheiten der DGzRS. Geht ein Notruf ein, sind erste Informationen oft noch ungesichert und viele Ereignisse auf Stunden hinaus nicht vorherzusehen. Dennoch sind meist schnell viele Entscheidungen zu treffen: Welche Seenotrettungskreuzer und Seenotrettungsboote können am schnellsten und besten Hilfe leisten? Sind weitere Schiffe oder Hubschrauber zur Unterstützung nötig? Ist ärztliche Hilfe erforderlich? MRCC Bremen koordiniert alle zur Verfügung stehenden Kräfte, auch Handelsschiffe, Behördenfahrzeuge oder Sportboote.

Fehlen Positionsangaben oder sind sie ungenau, müssen Schiffbrüchige oder havarierte Schiffe zunächst gesucht werden, bevor die Rettung erfolgen kann (SAR = Search and Rescue / Suche und Rettung). Die Rettungsleitstelle See – also MRCC Bremen – legt Suchgebiete mit Hilfe von Parametern wie Tidenstrom, Windstärke, -strömung, -richtung und Drift fest. Sie bestimmt die Besatzung des am besten geeigneten Fahrzeugs zum Einsatzleiter vor Ort (On-Scene Co-ordinator, OSC). Für alle Einsatzkräfte sind diese Vorgaben maßgeblich.

Nicht immer kommt der Notruf im Seenotfall über Funk. Manchmal machen sich Angehörige Sorgen, weil ein Wassersportler überfällig ist oder aufmerksame Spaziergänger sehen vom Strand aus, dass ein Mensch auf See in Gefahr ist. Oder ein Alarm wird über eine EPIRB (Emergency position-indicating radio beacon – Seenotfunkbake) automatisch ausgelöst.

Für die Funkberatung bei medizinischen Notfällen besetzt ständig eine Notfallsanitäterin oder ein Notfallsanitäter den medizinischen Arbeitsplatz der Rettungsleitstelle See. Telemedizinische Beratung ist zudem jederzeit möglich durch Fachärzte des Unfallkrankenhauses Berlin (akademisches Lehrkrankenhaus der Charité).

MRCC Bremen arbeitet eng mit ausländischen MRCCs zusammen. An jedem Punkt der Erde unterstützen die Wachleiter der DGzRS deutsche Schiffe oder deutsche Seeleute im Ausland. Von der Vermittlung funkärztlicher Beratung über die Abbergung von Crewmitgliedern bis zur vollständigen Koordinierung von Such- und Rettungsmaßnahmen in entlegenen Winkeln der Weltmeere ist MRCC Bremen weltweit Ansprechpartner (National Maritime SAR Point of Contact).

Achtung: Eine E-Mail ist kein geeigneter Alarmierungsweg im Seenotfall!

Kontakt

Rettungsleitstelle See
Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen
im Notfall (24 h):

UKW-Kanal 16 und 70 (DSC) sowie Grenzwelle 2187,5 kHz (DSC) über Bremen Rescue Radio, Rufname: Bremen Rescue

Tel.: 0421 536 87 - 0
Fax: 0421 536 87 - 14
Telex: 2 46 466 mrcc d
AFTN: EDDWYYYX (via Flugsicherung Bremen)

Zeigefinger drückt auf einen roten Knopf eines Funkgerätes in der Seenotleitung Bremen
Foto: Steven Keller
An einem langgezogenen Tisch mit vielen Monitoren sitzen zwei Frauen an ihrem Arbeitsplatz und überwachen die Anzeigen.
Foto: Steven Keller
Ein junger Mann beugt sich zu einem Funkhörer vor mehreren Bildschirmen, die elektronische Seekarten zeigen.
Foto: Steven Keller
Ein Schild an einer Glasscheibe, auf dem "Bitte Ruhe!" geschrieben ist.
Foto: Steven Keller
Die Bremer Niederlassung

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Im Video zum Tag der Seenotretter 2020 stellt sich die Rettungsleitstelle See vor.

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Ende 1998 geht eine Seefunk-Ära zu Ende: Die letzte deutsche Küstenfunkstelle Norddeich Radio stellt ihren Betrieb ein. Um die Hörwache auf dem internationalen UKW-Notrufkanal 16 sicherzustellen, richtet die DGzRS die Seenotküstenfunkstelle Bremen Rescue Radio ein. Die Funker Wilhelm Elies (68) und Onno Heyen (67) haben sowohl bei Norddeich Radio als auch bei Bremen Rescue Radio gearbeitet.

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Ralf Baur

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