ÜBER DIE STATION
Norddeich
Auf der Station Norddeich verbinden sich auf besondere Weise die Geschichte der Seenotretter hinter dem Deich mit der modernen Technik vor dem Deich. Auf der einen Seite ist der alte Rettungsschuppen erhalten und zu besichtigen, auf der anderen Seite liegt das Seenotrettungsboot OTTO DIERSCH, dessen Freiwilligen-Besatzung jederzeit zum Einsatz auf der Nordsee bereit ist.
Rund 15 freiwillige Seenotretter um Vormann Marcus Baar sind auf der Station Norddeich im Einsatz. Ihr Revier ist das Wattenmeer zwischen dem ostfriesischen Festland und den vorgelagerten Inseln Juist, Norderney und Baltrum. Es ist stark von den Gezeiten geprägt. Den Schiffsverkehr bestimmen die Inselfähren und zahlreiche Fischkutter sowie im Sommerhalbjahr einige Segel- und Motorboote. Die Norddeicher Seenotretter arbeiten eng mit ihren Kollegen von den Inseln zusammen.
Einen Besuch lohnt der alte Rettungsschuppen hinter dem Deich. In früheren Zeiten, als in seinen Mauern ein Ruderrettungsboot auf den Einsatz wartete, lag er taktisch günstig. Seit seinem Bau im 19. Jahrhundert wurde die Deichkrone jedoch mehrfach erhöht, und der Norddeicher Hafen ist stark gewachsen. Heute öffnen ehrenamtliche Mitarbeiter der DGzRS regelmäßig die Türen des alten Gebäudes an der Tunnelstraße. Sie zeigen Filme über die Arbeit der Seenotretter sowie eine kleine Ausstellung historischer Rettungsgeräte und Modelle von Rettungseinheiten.
Unser Seenotrettungsboot
Die OTTO DIERSCH
Die OTTO DIERSCH ist ein 10,1 Meter langes und 380 PS starkes Seenotrettungsboot der jüngsten Generation. Es wurde 2020 bei der Werft Tamsen Maritim in Rostock gebaut und hat seinen Liegeplatz im Westhafen. Benannt ist das moderne Spezialschiff nach dem Begründer der Bremer Firmengruppe Diersch & Schröder.
1886
Ein 7,5 Meter langes Ruderrettungsboot ist in einem Schuppen nahe des Fährhauses untergebracht. Heute befindet sich darin eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Seenotrettungswerkes.
1930
Die Station wird aufgelöst, der Rettungsschuppen verkauft.
1985
Der ehemalige Rettungsschuppen wird Museum. Vor ihm liegt das Tochterboot TEDJE des ersten in Serie gebauten Seenotrettungskreuzer, der THEODOR HEUSS. 1996 wird es verkauft.
1990
Norddeich wird wieder Rettungsstation. Am 7. April nimmt das 7-Meter-Seenotrettungsboot NORDDEICH seinen Dienst auf.
1993
Am 15. Juni tauft die DGzRS das neue 8,5-Meter-Seenotrettungsboot CASSEN KNIGGE.
1998
Die Station erhält einen neuen Rettungsschuppen im Westhafen. Am 28. April wird er offiziell eröffnet.
2017
Das Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI wird von Wangerooge nach Norddeich verlegt. Die 8,5-Meter lange CASSEN KNIGGE wird außer Dienst gestellt.
2020
Das neue 10,1-Meter-Seenotrettungsboot OTTO DIERSCH löst die WILMA SIKORSKI ab. Diese 9,5 Meter lange Einheit kommt nun ohne feste Station immer dort zum Einsatz, wo andere Rettungseinheiten zum Beispiel aufgrund einer Werftzeit vertreten werden müssen.