Wilhelmshaven
Das Revier der Freiwilligen-Station Wilhelmshaven umfasst den Jadebusen und die Innenjade bis zum Fischerort Hooksiel. Wilhelmshaven ist nach Hamburg und Bremerhaven die bedeutendste Hafenstadt an der deutschen Nordseeküste – dort befindet sich der größte Erdölumschlaghafen, der größte Standort der Deutschen Marine und mit dem „JadeWeserPort“ der einzige tideunabhängige Containerterminal Deutschlands. Dementsprechend sind in dem tiefen Fahrwasser der Jade viele Handels- und Marineschiffe, Tanker sowie Versorger und Errichterschiffe für Offshore-Windkraftanlagen unterwegs. Daneben befahren Kutter, Segler und Fahrgastschiffe das Seegebiet.

Der Jadebusen mit seinen Watt- und Flachwassergebieten wird dagegen vor allem von der Freizeitschifffahrt und Surfern genutzt. Bei südwestlichen Winden baut sich dort schnell eine steile See auf, die zusammen mit der starken Tideströmung zu gefährlichen Situationen führen kann. Auch deshalb machen die 21 freiwilligen Seenotretter um Vormann Erwin Clausen mit dem 10,1 Meter langen Seenotrettungsboot PETER HABIG regelmäßig Kontrollfahrten in ihrem Revier.
Gebaut wurde PETER HABIG 2019 auf der Werft Tamsen Maritim in Rostock. Seinen Liegeplatz hat das Seenotrettungsboot an einer Pontonanlage im Nassauhafen. Benannt ist das moderne Spezialschiff nach einem Spender, der die Seenotretter in seinem Nachlass bedacht hatte.
Die Station Wilhelmshaven hat dieses Video zum Tag der Seenotretter 2020 erstellt.
Weitere Videos des Aktionstages finden Sie hier.
Termine Wilhelmshaven
Aus dem Stationsbuch
-
Heimatverbundene Spende aus Hessen
27.05.2020 Seit einigen Jahren wohnt Dieter Köster im hessischen Weilburg. Dort an der Lahn lebt und arbeitet er, engagiert sich für die Gemeinschaft. Zwischen Westerwald und Taunus fühlt sich der Wilhelmshavener Jung’ wohl. Dennoch hat er seine Heimatstadt am Jadebusen nie aus dem Blick verloren: Als Präsident des Rotary-Clubs Weilburg setzte er sich für die ...mehr
-
Seenotretter aus sechs Ländern zu Gast bei der DGzRS
27.09.2019 Regelmäßiger Fachaustausch, gemeinsame Übungen und grenzüberschreitende Einsätze: Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) arbeiten unter dem Dach der International Maritime Rescue Federation (IMRF) eng mit ihren ausländischen Schwesterorganisationen zusammen. Dazu gehört auch das internationale ...mehr
-
DGzRS lädt zum Tag der Seenotretter an Nord- und Ostsee ein
09.07.2019 Seit 20 Jahren Open Ship auf den Rettungsstationen am letzten Juli-Wochenende ...mehr
-
Gut essen und an die Seenotretter denken
21.06.2019 Guter Verpflegung auf See kommt – jeder Seemann weiß dies – große Bedeutung zu, erst recht weit entfernt vom Heimathafen. Dabei immer auch an die Seenotretter gedacht hat die Besatzung der Fregatte „Bayern“ der Deutschen Marine. So füllte sich „ihr“ Sammelschiffchen mit 1.000 Euro. ...mehr
-
Wasser, endlich Wasser!
26.04.2019 Jetzt ist es soweit: Erstmals hat das Seenotrettungsboot SRB 74 kühles Seewasser unter dem Kiel. Beim Stapelhub setzten die Werftarbeiter den Neubau vor den Werkshallen von Tamsen Maritim in die Warnow. In den nächsten Wochen stehen Restarbeiten und umfassende Tests auf dem Arbeitszettel. Anschließend wird SRB 74 zur Freiwilligen-Station ...mehr
-
SRB 74 ist mal zelten gegangen
09.01.2019 Für die anstehenden Lackierarbeiten haben die Schiffbauer der Werft Tamsen Maritim das neue Seenotrettungsboot SRB 74 in ein Zelt geschoben. Die Plastikhülle dient zum Schutz vor Staub und anderen Schwebstoffen, die sich nicht auf die frische Farbe setzen sollen. Außerdem sind die Werftarbeiter derzeit mit dem weiteren Innenausbau beschäftigt. ...mehr
-
Schmökern hilft den Seenotrettern
03.01.2019 Wer sich das Taschenbuch „Ozeanum spezial – Seenotretter“ kauft, setzt sich gleichzeitig für die Rettungsfrauen und -männer ein, deren Arbeit auf den 176 Seiten facettenreich beschrieben wird. Der Ozeanum-Verlag spendet pro verkauftem Exemplar einen Euro an die DGzRS. Mittlerweile ist der Band eintausend Mal über die Ladentheke gegangen und hat so ...mehr
-
Schleifen, schweißen, sprühen
17.12.2018 Es ist laut in der Werfthalle bei Tamsen Maritim: Schiffbauer hauen von außen mit ihren Hämmern auf den Metallrumpf des Seenotrettungsbootes SRB 74. An einer anderen Stelle schmirgeln sie mit einem Winkelschleifer die Schweißnähte glatt und pusten anschließend mit Druckluft den feinen Aluminiumstaub beiseite. Im Inneren ist dagegen ruhige ...mehr
Karte
Geschichte der Station
1868-1869 Gründung der Station Heppens während des Baus eines preußischen Marinehafens.
1869 wird Wilhelmshaven gegründet und die Station umbenannt.
1870 Ein erstes hölzernes Ruderrettungsboot (30'-Peake-Boot, zehn Riemen) wird stationiert.
1876 Das alte Boot wird außer Dienst gestellt. Die Ruderrettungsboote BERLIN und BONN werden stationiert.
1877 Am Torpedohafen wird ein neuer Rettungsschuppen für zwei Ruderrettungsboote fertiggestellt.
1881 Das Ruderrettungsboot BONN wird bei einer Einsatzfahrt beschädigt und kommt zur Reparatur nach Rönnebeck. Als Ersatz wird ein größeres Rettungsboot zur Station verlegt.
1888 Ende des Jahres erhält die Station einen neuen Rettungsschuppen an der Schleuse zum Neuen Hafen.
1897 Die BERLIN wird durch ein neues, kleineres Boot ersetzt.
1913 Im Oktober erhält Wilhelmshaven das neue 8,5-Meter-Boot GROSSHERZOG FRIEDRICH AUGUST.
1930 Mitte März wird das offene Motorrettungsboot LOTSENKOMMANDEUR VON KROHN zur Station gebracht.
1937 Die LOTSENKOMMANDEUR VON KROHN wird zu einem halbgedeckten Boot umgebaut.
1943 Bei einem Luftangriff auf Wilhelmshaven wird die Station am 10. Juni zerstört.
1958 Wegen des zunehmenden Öltankerverkehrs vor Wilhelmshaven richtet die DGzRS die Station wieder ein und stationiert zunächst das Motorrettungsboot GEHEIMRAT SARTORI. Im selben Jahr folgt ihm das Motorrettungsboot CARL LAEISZ.
1959 Das Motorrettungsboot BORKUM kommt nach Wilhelmshaven.
1963 Die BORKUM geht außer Dienst. Das Motorrettungsboot WESER, bisher Station Laboe, vom gleichen Typ wird ihr Nachfolger.
1969 Der neue Seenotkreuzer HANS LÜKEN mit Tochterboot ABELIUS ersetzt das außer Dienst gestellte Motorrettungsboot WESER.
1980 Die HANS LÜKEN wird nach Langeoog verlegt und durch den neuen 23,3-Meter-Seenotkreuzer EISWETTE (I) ersetzt.
1985 Die EISWETTE (I) wechselt nach Amrum. Wilhelmshaven erhält den 23,3-Meter-Seenotkreuzer MINDEN.
1989 Im April tauft die DGzRS den 27,5-Meter-Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS für Wilhelmshaven und verlegt die MINDEN nach List/Sylt.
1993 Zusätzlich kommt das neue 8,5 Meter lange Seenotrettungsboot OTTO BEHR zur Station.
1994 Im Dezember wird die VORMANN STEFFENS nach Hooksiel verlegt. Sie hat ihren Liegeplatz damit weiter in Richtung Außenjade, um bei Notfällen noch schneller vor Ort sein zu können.
2000 Im Fluthafen wird ein neues, hochwassergeschütztes Stationsgebäude für die Seenotretter seiner Bestimmung übergeben.
2019 Die Station bekommt ein neues Seenotrettungsboot, das am 18. Mai im Rahmen des Hafenfestes „HaVen Ahoi“ zum 150-jährigen Bestehen der Stadt Wilhelmshaven feierlich auf den Namen PETER HABIG getauft wird. Benannt ist es nach einem Spender, der die Seenotretter in seinem Nachlass bedacht hatte. Der Neubau löst die OTTO BEHR ab.