Maasholm
Die Station Maasholm liegt an der Mündung der Schlei in die Ostsee. Dort ist das von Freiwilligen gefahrene Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY stationiert. Das Revier erstreckt sich über den küstennahen Bereich der Ostsee hinaus auch aufwärts des „Ostseefjords“ Schlei.

Das Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY enstand auf der finnischen Spezialwerft Arctic Airboats. Es ist knapp neun Meter lang und 3,10 Meter breit. Das nur 65 Zentimeter tiefgehende Vollkunststoffboot aus äußerst robustem Polyethylen (High Molecular Weight Polyethylen) verfügt über je zwei 200-PS-Außenbordmotoren. Die Manövrierfähigkeit der etwa 36 Knoten (ca. 66 km/h) schnellen Einheit ist vergleichbar mit Festrumpfschlauchbooten (Rigid Hull Inflatable Boats, RHIB).
Jedoch erreicht dieses sognannte Rigid Buoyancy Boat (RBB) seinen Auftrieb – wie der Name sagt – durch seinen starren leichten Rumpf selbst, ohne Schlauch. Dabei ist es deutlich robuster, wartungsärmer und nicht zuletzt geräumiger. Die Manövrierfähigkeit, das Schleppverhalten und die Stabilität des Vollkunststoffbootes sind außerordentlich gut, Sog und Wellenschlag gering. Der Prototyp hat eine Kajüte und ein halbgeschlossenem Deckshaus.
Der Liegeplatz der Rettungseinheit befinden sich im Fischereihafen von Maasholm an der Schumacherbrücke. Das historische Stationsgebäude mit der typischen Ablaufbahn, über die in früheren Jahren das Motorrettungsboot zu Wasser gelassen wurde, steht an der Hauptstraße.
Auf der Station Maasholm sind um Vormann Steffen Ottsen mehr als 30 freiwillige Besatzungsmitglieder im Einsatz.
Panorama auf Google
Die HELLMUT MANTHEY an ihrem Liegeplatz in Maasholm: Schauen Sie sich um.
Die Station Maasholm hat dieses Video zum Tag der Seenotretter 2020 erstellt.
Weitere Videos des Aktionstages finden Sie hier.
Aus dem Stationsbuch
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Karte
Geschichte der Station
1918 Leo Meyer, Hamburg, stiftet das Rettungsboot ULLA. Ende August ist es auf Station.
1932 Das Boot erhält einen neuen kompressorlosen 35-PS-Dieselmotor.
1934 Im Austausch gegen das Motorrettungsboot OBERINSPECTOR PFEIFER wechselt die ULLA nach Laboe.
1936 Die OBERINSPECTOR PFEIFER geht außer Dienst. Als Ersatz kommt ein neueres, schon auf einer anderen Station aushilfsweise verwendetes zehn Meter langes und 50 PS starkes Motorrettungsboot mit Namen MAASHOLM zur Station.
1948 In Maasholm sind die Motorrettungsboote SCHLEI und (ungetauft und unter der DGzRS-internen Bezeichnung) KRC 302 sowie ein Raketenapparat stationiert.
1952 KRC 302 verlegt nach Westerland, als Ersatz kommt das Motorrettungsboot MAASHOLM.
1958 Die SCHLEI geht außer Dienst. Neu kommt das Motorrettungsboot LÜBECK zur Station.
1959 Die Raketenstation wird aufgelöst.
1960 In Maasholm sind die Motorrettungsboote LÜBECK und LOTSENKOMMANDEUR LEPPERT stationiert.
1967 Die LÜBECK wird außer Dienst gestellt und verkauft. Der neue Seenotkreuzer PAUL DENKER mit Tochterboot EISWETTE VON 1829 ersetzt sie. Die PAUL DENKER ist wegweisend im modernen Rettungsbootbau: Sie ist das erste Spezialschiff der DGzRS, das komplett aus Aluminium gebaut ist.
1969 Die PAUL DENKER wird nach Grömitz verlegt. Maasholm erhält den neuen Seenotkreuzer G. KUCHENBECKER mit Tochterboot MARCUS, einen zwei Meter längeren, modifizierten Nachbau.
1970 Das Seenotrettungsboot KURT GRUNDMANN ersetzt die LOTSENKOMMANDEUR LEPPERT.
1971 Das neue Seenotrettungsboot TRIENTJE löst die KURT GRUNDMANN ab.
1990 Am 29. Mai, dem 125. Gründungstag der DGzRS, wird der neue Seenotkreuzer NIS RANDERS in Bremen für Maasholm getauft.
1994 Das Seenotrettungsboot KAATJE (II) folgt der TRIENTJE.
2000 Das Seenotrettungsboot FRANZ STAPELFELDT ersetzt die KAATJE (II).
2010 Das Seenotrettungsboot BUTT ersetzt im Dezember die FRANZ STAPELFELDT.
2012 Am 22. September erhält das Seenotrettungsboot BUTT den Namen WUPPERTAL.
2018 Das Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY ersetzt die WUPPERTAL, die außer Dienst gestellt wurde.
2018 Der Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS ist im September zur neu gegründeten Station Olpenitz verlegt worden.