Unsere Rettungsflotte

8,5-Meter-Seenotrettungsboot

Aus den Tochterbooten der ersten Seenotrettungskreuzer entwickelte die DGzRS Anfang der 1970er Jahre kleine eigenständige, von Freiwilligen-Besatzungen gefahrene Einheiten: die Seenotrettungsboote. Als Nachfolger der ersten beiden Klassen dieser kleinen, aber leistungsfähigen Einheiten entstand 20 Jahre später die nächste Generation: die 8,5-Meter-Klasse.

Wichtigste Merkmale im Vergleich zu ihren Vorgängern sind:

  • eine erweiterte rettungsdienstliche und medizinische Ausrüstung,
  • deutlich gesteigerte Geschwindigkeit bei weiterhin hoher Seetüchtigkeit sowie
  • ein rundumlaufendes Fendersystem zum sicheren Längsseitsgehen an Havaristen auch bei höheren Fahrtstufen und unter erschwerten Bedingungen.

Mit drei Prototypen – der erste, die ASMUS BREMER, ist heute als technisches Denkmal im Deutschen Museum in München zu sehen – sammelte die DGzRS Ende der 1980er Jahre Erfahrungen, bevor der Bootstyp in den 1990er Jahren in Serie ging. 15 weitere Einheiten wurden als Serienbauten in Dienst gestellt. Einige von ihnen lösten die letzten alten Motorrettungsboote aus DDR-Zeiten ab und waren damit ein wichtiger Baustein für die Modernisierung der angestammten Stationen, auf die die DGzRS nach der Wiedervereinigung zwischen Poel und Ueckermünde zurückgekehrt ist.

Die Konstruktionsprinzipien der 8,5-Meter-Seenotrettungsboote entsprechen denen der Seenotrettungskreuzer (Aluminium-Schweißkonstruktion im bewährten Netzspantensystem). Sie verfügen über jeweils einen unteren geschlossenen und einen oberen offenen Fahrstand.

Typisches Merkmal aller Tochterboote und Seenotrettungsboote der DGzRS ist die Bergungspforte. Diese Tür nahezu auf Höhe der Wasserlinie in der Bordwand auf der Steuerbordseite ermöglicht es, im Wasser treibende Schiffbrüchige an Bord zu nehmen, ohne sie aufrichten zu müssen.

Die 8,5-Meter-Seenotrettungsboote werden von Freiwilligen-Besatzungen gefahren. Sie leben und arbeiten im Umfeld ihrer Station, sind nach Alarmierung innerhalb weniger Minuten am Hafen, besetzen das Boot und laufen zum Einsatz aus.

Datenblatt als PDF

Jetzt herunterladen


Abbildung 8,5-Meter-Seenotrettungsboot
Das Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT fährt bei gutem Wetter auf offener See Richtung Horizont.

Seenotrettungsboot

GERHARD TEN DOORNKAAT

Die GERHARD TEN DOORNKAAT wurde 1992 in Dienst gestellt. Sie ist interimsmäßig als zweites Seenotrettungsboot auf der DGzRS-Station Fehmarn in Burgstaaken im Einsatz, wofür langfristig ein siebter Neubau der 8,9-Meter-Klasse vorgesehen ist. Die Besatzung der GERHARD TEN DOORNKAAT besteht aus freiwilligen Seenotrettern. Benannt ist sie nach einem Unternehmer, dessen Stiftung der DGzRS die Finanzierung des Baus ermöglichte.

Foto: Sven Junge

Seenotrettungsboot im Einsatz

Seenotrettungsboot

OTTO BEHR

Die OTTO BEHR wurde 1993 in Dienst gestellt. Sie ist in Zinnowitz stationiert und verstärkt den Rettungsdienst auf Achterwasser sowie Stettiner Haff. Ihre Besatzung besteht aus freiwilligen Seenotrettern. Benannt ist sie nach einem Bremer Baumwoll-Kaufmann, der die DGzRS in seinem Nachlass bedachte.
Foto: Steven Keller