Großübung der Seenotretter in der Lübecker Bucht erfolgreich abgeschlossen

Rund 100 Einsatzkräfte aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern trainieren gemeinsam die Rettung Schiffbrüchiger

Neustadt in Holstein – Mit einer realitätsnahen Großübung hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) vom 11. bis 13. September 2025 die Einsatzbereitschaft ihrer Besatzungen unter Beweis gestellt. Bei der SAREx Neustadt 2025 (Search and Rescue Exercise) trainierten rund 100 Seenotretter und weitere Einsatzkräfte die Rettung von Menschen aus Seenot unter anspruchsvollen Bedingungen.

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Übergabe eines “Verletzten” Foto: Peter Neumann

In der Lübecker Bucht wurden mehrere simulierte Notfallszenarien durchgespielt: Schwerverletzte auf havarierten Schiffen, vermisste Personen im Wasser und sinkende Boote stellten die Teilnehmenden vor komplexe Herausforderungen. Insgesamt neun Einheiten der DGzRS sowie Schiffe der Bundespolizei, Hubschrauber der Marineflieger und der ADAC Luftrettung sowie weitere Darstellungsfahrzeuge waren beteiligt.

„Wir bringen unsere Besatzungen bei diesen Übungen bewusst an ihre Grenzen“, erklärt Niklas Deeken, Leiter des Rettungsdienstes der DGzRS. „Denn nur so können wir sicherstellen, dass sie im Ernstfall bestmöglich vorbereitet sind.“ Die Koordination der Einsätze erfolgte über eine eigens eingerichtete Übungsleitstelle, besetzt durch Mitarbeiter der Rettungsleitstelle See der DGzRS. Um die Kommunikation im öffentlichen Seefunk nicht zu beeinträchtigen, wurden spezielle Codewörter verwendet.

Für Vormann und Bootsführer Jens Lietzow von der Freiwilligenstation Heiligenhafen war es die erste Teilnahme an einer SAREx: 

„Wir erleben zum Glück selten Einsätze mit Schwerverletzten. Aber hier mussten wir genau das bewältigen – in einem engen Schiff entscheiden, wer zuerst Hilfe braucht. Das war so realistisch, dass wir völlig vergessen haben, dass es eine Übung war.“

Die SAREx wurde unterstützt durch Verletztendarsteller der Emergency Training Group (ETG) von I.S.A.R. Germany, die Bundespolizei See mit dem Schulschiff „Eschwege“ und dem Kontroll- und Streifenboot „Rhön 2“, einen Such- und Rettungshubschrauber der Marineflieger sowie einen Rettungshubschrauber der ADAC Luftrettung.

Seitens der DGzRS nahmen folgende Einheiten teil:
•  Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS (Station Darßer Ort/Prerow), FELIX SAND (Station Grömitz) und FRITZ KNACK (Station Maasholm)
•  Seenotrettungsboote WOLFGANG WIESE (Station Timmendorf/Poel), HANS INGWERSEN (derzeit Station Heiligenhafen), JÜRGEN HORST (Station Schilksee), HENRICH WUPPESAHL (Station Neustadt)
•  Trainingsboot MERVI und Trainingsschiff CARLO SCHNEIDER der DGzRS-Trainingsflotte

Die SAREx Neustadt 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig regelmäßiges, praxisnahes Training für die Sicherheit auf See ist – und wie engagiert die Seenotretter für ihren Auftrag eintreten: Menschen aus Seenot zu retten.
 

Jens Lietzow, Vormann der Freiwilligenstation Heiligenhafen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), nahm mit seiner Besatzung an der SAREx Neustadt 2025 teil.

Wir haben völlig vergessen, dass das eine Übung ist” , sagte er.

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Kapt. Niklas Deeken übernimmt am 1. Oktober 2025 die Leitung des Geschäftsbereichs Rettungsdienst/Inspektion der Seenotretter auf Nord- und Ostsee. Er wird Nachfolger von Kapt. Michael Ippich (68).

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