In einer urigen Hafenkneipe darf ein Sammelschiffchen nicht fehlen, finden die Macher der Komödie „Fishermen & Friends“. Deshalb bekommt die markante Spendendose der Seenotretter auf dem Tresen einer fiktiven Schankgaststätte einen Ehrenplatz – eine zweite platzieren die Theaterleute im Foyer. Nach rund 50 Aufführungen in Braunschweig und Willich liegen in beiden nahezu 20.000 Euro.
Zum detailverliebten Bühnenbild der turbulenten Komödie „Fishermen & Friends“ mit Seemannsliedern gehört für die Theaterleute auch ein Sammelschiffchen.
Foto: Dominique Leppin
Florian Battermann erinnert sich noch genau: „Als Kind habe ich das Sammelschiffchen in einem Stück des Ohnsorg-Theaters erstmals im Fernsehen gesehen.“ Jahre später steht eines lange in der Bar des „Neuen Theaters“ in Hannover, an dem der 51-Jährige seit 2008 Künstlerischer Leiter ist. Als er dann in Braunschweig das Stück „Fishermen & Friends“ von Jette Findeisen für die jüngste Sommersaison der „Komödie am Altstadtmarkt“ inszeniert, ist für den Leiter des Hauses schnell klar: „Wir brauchen eins für die Requisite.“
Schließlich spielt die Komödie mit Seemannsliedern vor allem in einer Hafenkneipe auf der fiktiven Hallig „Lüttesand“, irgendwo vor der Küste Nordfrieslands. Auf ihr strandet die geschasste Musikpromoterin Gaby, die sich dem raubeinigen Charme der dort lebenden Shantychorsänger nicht entziehen kann. Es entwickelt sich eine turbulente Geschichte mit einem überraschenden Happy End.
Aus einem Sammelschiffchen werden zwei, denn der leidenschaftliche Theatermacher möchte die Vorstellungen nutzen, um Spenden zu sammeln: „Ich komme aus einer Seefahrerfamilie und kenne die Seenotretter schon lange.“ Florian Battermann selbst segelt gelegentlich mit einer Jolle auf der Schlei und weiß daher: Die DGzRS kommt ohne staatliche Mittel aus – wie auch die beiden Theater in Hannover und Braunschweig, an denen der 51-Jährige tätig ist.
Als Anfang Juli nach 34 Aufführungen der letzte Vorhang für „Fishermen & Friends“ an der „Komödie am Altstadtmarkt“ fällt, sind die beiden Laderäume mit insgesamt 4.000 Euro jeweils bis zum Rand gefüllt. Damit ist die Spendenaktion allerdings noch nicht beendet: Die „charmante Sommerkomödie“, wie die Rheinische Post das Stück beschreibt, zieht weiter zu den Schlossfestspielen Neersen in Willich – und die Schiffchen reisen mit. Der dortige Intendant Jan Bodinus ist sofort überzeugt: „Das machen wir auch, es passt perfekt!“
Und so steht das Ensemble nach jeder Vorstellung am Niederrhein ebenfalls mit dem Sammelschiffchen auf der Freilichtbühne und spricht in den langanhaltenden Applaus hinein: „Heute können Sie nach einem unterhaltsamen Abend noch etwas Gutes tun – mit einer Spende für die Seenotretter!“ Und die insgesamt rund 9.000 Besucherinnen und Besucher sparen weder mit Beifall noch Geld: Weitere beinahe 16.000 Euro kommen in Willich zusammen.
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