Courage und Tradition: Warum der Zusammenhalt in Neuharlingersiel so stark ist

Familie, Traditionen, Zusammenhalt in der Gemeinschaft und der Sinn, sich selbstlos für andere einzusetzen, die auf der manchmal tückischen Nordsee in Not geraten. All dies verbindet die Seenotretter in dem ostfriesischen Fischerort Neuharlingersiel. Dieser Film erzählt ihre Geschichte(n).

Film: „Die Seenotretter von Neuharlingersiel“

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Mit den Seenotrettern großgeworden

Der kleine ostfriesische Kutterhafen Neuharlingersiel: Seit 1869 fahren die Seenotretter von dort aus raus auf die Nordsee, um in Not geratenen Menschen die helfende Hand zu reichen. Der gesamte Ort steht hinter den Freiwilligen, und ganze Familien engagieren sich für das Rettungswerk – teilweise seit Anbeginn. Heinz Steffens beispielsweise ist Krabbenfischer, freiwilliger Seenotretter und seit 2018 Vormann der DGzRS-Station Neuharlingersiel. Damit steht er in fünfter Generation einer langen Tradition von Angehörigen der Familie Steffens.

Heinz Steffens I Vormann Station Neuharlingersiel
„Man fragt nicht wieso, weshalb, warum, wir fahren einfach.“

Der Rettungsschuppen: Geschichte zum Anfassen

Die Geschichte der Seenotretter wird im Rettungsschuppen lebendig gehalten, dem Reich von Hinrich „Hinni“ Klattenberg. Lange war er fest angestellter aktiver Seenotretter, seit seiner Pensionierung engagiert er sich ehrenamtlich, kümmert sich um die Ausstellung und begeistert mit viel Herz und Augenzwinkern die Gäste für die Arbeit der DGzRS.

Hinrich "Hinni" Klattenberg | Ehrenamtlicher Mitarbeiter
„Ich war mit diesem Schuppen immer verbunden.“

Spiekeroog: Die Wiege der DGzRS

Auf der nahen Insel Spiekeroog sorgen Ehrenamtliche dafür, dass Menschen erfahren, welches Unglück in diesem Revier maßgeblich zur Gründung der DGzRS geführt hat. Im November 1854 scheiterte die Bark „Johanne“ vor der Küste, rund 80 Menschen kamen ums Leben, organisierte Einrichtungen zur Rettung Schiffbrüchiger gab es damals noch nicht.

Die "Johanne" scheitert vor der Küste Spiekeroogs. Zeichnung: Hans Peter Jürgens

Das neue Seenotrettungsboot COURAGE

Heute fahren die rund 20 Männer und Frauen der Station Neuharlingersiel ihre Einsätze mit modernster Technik – auf dem Seenotrettungsboot COURAGE, das 2023 getauft und in Dienst gestellt wurde. Die COURAGE gehört zur jüngsten Generation von Seenotrettungsbooten.

Das 2023 in Dienst gestellte Seenotrettungsboot COURAGE der Station Neuharlingersiel

Familienbande

Zur Besatzung gehört auch Christian Gruben. Dabei hätte manch Außenstehender wohl verstanden, wenn er nicht Seenotretter geworden wäre. Denn mit seiner Familiengeschichte ist untrennbar das Schicksal seines Onkels Bernhard Gruben verbunden, der 1995 mit dem Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP bei einem Orkaneinsatz tödlich verunglückte.

Helmut und Christian Gruben | Freiwillige Seenotretter
„Da sagte er, Bernhard ist weg! Mit dem Kreuzer über Kopf gegangen.“
„Das weiß auch jeder, dass das passieren kann, aber das hält uns nicht davon ab, da raus zu fahren.“

Panik im Watt

In unserem neuen Film erzählen diese Menschen ihre Geschichten: was sie erlebt haben, warum sie Seenotretter geworden sind und wie sie trainieren, damit jeder Handgriff sitzt – bei jedem Wetter. Auch zwei junge Frauen kommen zu Wort, die 2008 – damals waren sie noch Kinder – gemeinsam mit drei Freundinnen im Watt vor Neuharlingersiel in Lebensgefahr gerieten.

Lena Dak und Teresa Kuhr | Gerettete
„Egal was: die kommen! Die helfen Dir!“

Die nächste Generation Seenotretter

Die jungen Zwillingsbrüder Marvin und Leon Göken wiederum gehören schon zur nächsten Seenotretter-Generation aus dem kleinen Sielort, die auch künftig rausfahren werden, wenn andere reinkommen – mit Courage und Tradition.

Der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP wird am Neujahrstag 1995 von einer gewaltigen Grundsee erfasst.

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