Dem schnellen Eingreifen der Crew eines Motorbootes und der Seenotretter in der Lübecker Bucht verdankt ein Einhandsegler seine Rettung aus Seenot. Sein Boot war am Mittwochnachmittag, 1. Oktober 2025, in Sichtweite der Travemünder Hafeneinfahrt in Brand geraten. Mehrere Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren im Einsatz.

Der Seenotrettungskreuzer FELIX SAND der DGzRS bekämpft den Brand auf einer Segelyacht vor Travemünde.
Foto: Die Seenotretter – DGzRS
Um kurz nach 14 Uhr fing die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, einen Mayday-Ruf auf (unmittelbare Lebensgefahr): Der allein segelnde Skipper einer Segelyacht hatte etwa 1,6 Seemeilen (rund drei Kilometer) vor dem Travemünder Molenkopf sein in Brand geratenes Boot verlassen. Er war in die Rettungsinsel gegangen.
Sofort alarmierte die Rettungsleitstelle See die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes ERICH KOSCHUBS der DGzRS-Station Travemünde sowie weitere Einheiten der DGzRS, die zu diesem Zeitpunkt vor Neustadt i. H. trainierten. Bereits wenige Minuten später nahm ein in der Nähe fahrendes Motorboot den Schiffbrüchigen aus der Rettungsinsel auf.
Unmittelbar darauf erreichte das 38 Knoten (rund 70 km/h) schnelle Trainingsboot CHRISTOPH LANGNER der DGzRS als erste Rettungseinheit den Unglücksort. Die Seenotretter übernahmen den Schiffbrüchigen und begannen mit der medizinischen Erstversorgung. In Travemünde übergaben sie den Geretteten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung an den Rettungsdienst an Land.
Unterdessen brannte die Segelyacht in voller Ausdehnung. Da sich nach Angaben des geretteten Skippers Gasflaschen und Batterien an Bord befanden, bat die Rettungsleitstelle See alle Schiffe in der Nähe, Sicherheitsabstand zu wahren.
Der Seenotrettungskreuzer FELIX SAND/Station Grömitz bekämpfte mit seiner leistungsstarken Feuerlöschanlage den Brand. Die ERICH KOSCHUBS barg einzelne Wrackteile aus dem Wasser. Derzeit schleppt das Seenotrettungsboot das Wrack nach Travemünde zum Ostpreußenkai. Dort wird die Berufsfeuerwehr Lübeck die weiteren Maßnahmen übernehmen.