05.09.2021

Seenotretter retten unterkühlten Kitesurfer aus akuter Gefahr

Nordwestlich der Insel Fehmarn ist am Sonntagabend, 5. September 2021, ein 63-jähriger Kitesurfer überfällig gemeldet worden. Die Seenotretter der Station Puttgarden suchten den Mann mit dem Seenotrettungsboot ROMY FRANK der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Behördenschiffe und ein Hubschrauber waren gemeinsam mit den Seenotrettern im Einsatz. Die Freiwilligen-Besatzung der ROMY FRANK nahm den unterkühlten Kitesurfer schließlich an Bord und brachte ihn zur weiteren medizinischen Versorgung sicher an Land.

Seenotrettungsboot ROMY FRANK im Einsatz

Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes ROMY FRANK brachte den verunglückten Kitesurfer sicher an Land.
Archivfoto: Steven Keller

Gegen 18 Uhr meldete ein Anrufer der SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC= Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS seinen Vater als überfällig. Dieser habe auf Höhe des Campingplatzes Fehmarnbelt mit einem Kite gesurft, doch der Anrufer hatte den Wassersportler und seine Ausrüstung aus den Augen verloren. Wie sich später herausstellte, hatten sich die Leinen des Kites verheddert, was es dem Mann unmöglich machte, das Sportgerät wieder aufzurichten, um zurück an Land zu gelangen. Bei östlichen Winden mit vier Beaufort (Windgeschwindigkeiten bis zu 30 km/h) und etwa einem halben Meter Seegang drohte der Surfer auf die offene Ostsee hinausgetrieben zu werden.

Die SEENOTLEITUNG alarmierte umgehend das in Puttgarden stationierte Seenotrettungsboot ROMY FRANK. Die Seenotretter nahmen auch das Einsatzschiff „Bad Bramstedt“ der Bundespolizei, das Mehrzweckschiff „Scharhörn“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sowie den Rettungshubschrauber „Christoph 12“ der Luftrettung des Bundesinnenministeriums in den Sucheinsatz auf. Die allmählich einsetzende Dämmerung erschwerte die Suche.

Rund eine Stunde nach dem Notruf entdeckte die Besatzung der „Scharhörn“ den Kitesurfer und lotste das in der Nähe fahrende Seenotrettungsboot ROMY FRANK an den Mann heran. Die Seenotretter nahmen den Wassersportler durch die Bergungspforte, eine spezielle Tür in der Bordwand auf Höhe der Wasserlinie, an Bord und begannen mit der medizinischen Erstversorgung. Der 63-Jährige war deutlich unterkühlt und litt zudem unter Krämpfen in den Beinen. Die ROMY FRANK lief unter Höchstfahrt den Hafen von Puttgarden an. Dort übergaben die Seenotretter den Patienten zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst.

AKTUELLE SEENOTFÄLLE

Seenotretter für erkrankte Seeleute und verletztes Kind auf Schiffen in Nord- und Ostsee im Einsatz

Gleich drei Mal sind die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der vergangenen Nacht für Erkrankte bzw. Verletzte auf See im Einsatz gewesen.

Seenotfälle
Feuer auf Tanker vor Kühlungsborn – Seenotretter bringen siebenköpfige Besatzung in Sicherheit

Der 73 Meter lange deutsche Öl- und Chemikalientanker „Annika“ hat Feuer an Bord. Das Schiff befindet sich derzeit nordöstlich von Kühlungsborn in der Ostsee. Die von der DGzRS betriebene Rettungsleitstelle See hat umfangreiche Maßnahmen eingeleitet.

Seenotfälle
Einsatzreiches erstes Oktober-Wochenende für die Seenotretter

Das verlängerte erste Oktober-Wochenende 2024 war besonders arbeitsreich für die Seenotretter. Die DGzRS zählte 21 Einsätze für insgesamt 58 Menschen.

Seenotfälle
Seenotretterin in Uniform schaut durch Fernglas auf hoher See
Das Seenotretter-Logbuch

Unsere Informationen kommen per Funk.
Ihre mit einem Newsletter.

Wir informieren Sie monatlich über Neuigkeiten aus unserer Arbeit. Dazu zählen Einsatzberichte, Veranstaltungstermine und Geschichten aus dem Bordalltag.