13.09.2022

Travemünder Seenotretter helfen erkranktem Einhandsegler

Die Seenotretter der Freiwilligenstation Travemünde sind gestern, 12. September 2022, einem schwer erkrankten Einhandsegler zu Hilfe gekommen, der an Bord seines vor Anker liegenden Segelbootes zusammengebrochen war. Segler hatten die Notlage bemerkt und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) alarmiert.

Seenotrettungsboot an Anleger, im Hintergrund Rettungswagen

Übergabe an den Rettungswagen in Schlutup:  Seenotrettungsboot ERICH KOSCHUBS brachte einen Segler an Land. Er hatte in einer Bucht an der Trave geankert und war an Bord zusammengebrochen.

Kurz nach 16.30 Uhr alarmierte die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) die freiwilligen Seenotretter der Station Travemünde, nachdem Segler in der Kleinen Holzwiek, einer kleinen bewaldeten Bucht an der Trave, einen erkrankten Segler gemeldet hatten.

Mit eigenem Boot hatten sich die Segler dem Ankerlieger, den sie aus ihrem an der Trave gelegenen Wassersportclub kannten, genähert und festgestellt, dass der an Bord liegende Mann kaum ansprechbar war. Ein Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz in der Rettungsleitstelle See übernahm die medizinische Beratung und Anleitung der Segler zur Ersten Hilfe.

Nur acht Minuten nach ihrer Alarmierung liefen die Seenotretter von Travemünde mit Seenotarzt an Bord des Seenotrettungsbootes ERICH KOSCHUBS aus. Um auf der vielbefahrenen Trave den Schiffsverkehr nicht zu gefährden, besprach Vormann Patrick Morgenroth, der ehrenamtlich die Station Travemünde leitet, die Notlage mit der Verkehrszentrale Travemünde. Sie informierte die Schifffahrt über das mit Höchstgeschwindigkeit auslaufende Seenotrettungsboot. Das in der Nähe befindliche Polizeiboot „Habicht“ bot seine Unterstützung an und lief ebenfalls zum Notfallort. Nur eine knappe Viertelstunde später erreichten die Seenotretter das ankernde Segelboot und gingen längsseits. Mehrere Seenotretter und der Notarzt stiegen über und übernahmen die weitere Versorgung des Patienten. Mit einer Trage wurde er mit Hilfe der vor Ort eingetroffenen Beamten der Wasserschutzpolizei auf das Seenotrettungsboot übergeben.

Die Ankerstelle an der Trave an der Mecklenburg-Vorpommerschen Küste ist landseitig nicht erreichbar. Die Rettungsleitstelle See forderte deshalb einen Rettungswagen nach Schlutup an. Dort übergaben die Seenotretter den Mann, der vermutlich an Bord seines Segelbootes einen Schlaganfall erlitten hatte, an den Landrettungsdienst zum Weitertransport ins Krankenhaus.

In Absprache mit der Wasserschutzpolizei, die Ermittlungen zum Unglücksfall aufgenommen hat, wurde das Segelboot zwischenzeitlich von Vereinskameraden zurück in den Heimathafen gebracht.

Ohne Deine Spende geht’s nicht!

Aktuelle Seenotfälle
Seenotretter im Einsatz für Plattbodenschiff vor Travemünde

Die Seenotretter sind am Sonntagnachmittag, 13. Juli 2025, drei Seglern in der Lübecker Bucht zu Hilfe gekommen. Diese liefen bei kabbeligem Seegang Gefahr, vom Wind mit ihrem Plattbodenschiff auf die Küste gedrückt zu werden.

Seenotfälle
Wassereinbruch nach Grundberührung: Seenotretter kommen Segelyacht zu Hilfe

Die Seenotretter der Stationen Heiligenhafen und Fehmarn haben in der Nacht auf Dienstag, 8. Juli 2025, drei Segler vor dem Graswarder aus Seenot gerettet. Bei einer Grundberührung war das Kielschwert ihrer Segelyacht abgebrochen. Wasser drang ein und das Boot drohte, zu sinken.

Seenotfälle
Seenotretter im Einsatz für manövrierunfähigen Kutter

Die Fangreise von zwei Fischern ist am Montagabend, 7. Juli 2025, auf der Außenelbe im Schlepp des Seenotrettungskreuzers ANNELIESE KRAMER zu Ende gegangen.

Seenotfälle
Seenotretterin in Uniform schaut durch Fernglas auf hoher See
Das Seenotretter-Logbuch

Unsere Informationen kommen per Funk.
Ihre mit einem Newsletter.

Wir informieren Sie monatlich über Neuigkeiten aus unserer Arbeit. Dazu zählen Einsatzberichte, Veranstaltungstermine und Geschichten aus dem Bordalltag.