Um 17.10 Uhr empfing die Seenotküstenfunkstelle Bremen Rescue Radio der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, über Funk ein schwaches „Mayday“.
Der internationale Ausdruck auf See für unmittelbare Lebensgefahr wurde auch von der dänischen Küstenfunkstelle Lyngby Radio aufgefangen. Mehrfache Versuche, das in Not befindliche Schiff „Sea Dagger“ anzufunken, blieben ohne Antwort.
Der Offshore-Versorger „Acta Auriga“ befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Nähe des Windparks „Dan Tysk“. Ihm gelang es, mit der Besatzung der sinkenden „Sea Dagger“ Kontakt aufzunehmen Der 94 Meter lange Offshore-Versorger unter niederländischer Flagge lief sofort zur Position, blieb in Kontakt mit der „Sea Dagger“ und informierte die Rettungsleitstelle See der DGzRS über die Position des in Not befindlichen Schiffes, etwa 38 Seemeilen (ungefähr 70 Kilometer) westlich von Sylt.
Die Rettungsleitstelle See alarmierte den auf Amrum stationierten Seenotrettungskreuzer ERNST MEIER-HEDDE, der sofort auslief. Auch weitere Schiffe im Seegebiet und ein Öl-Aufklärungsflugzeug der Marineflieger im Auftrag des deutschen Havariekommandos begaben sich in das entsprechende Gebiet.
Das Motorschiff „Godoysund Ekspressen“, das gemeinsam mit der 17 Meter langen „Sea Dagger“ unterwegs war, übernahm die Besatzung von dem sinkenden Schiff. Im Verlauf der Rettungsaktion zog sich die 15 Meter lange „Godoysund Ekspressen“ einen Propellerschaden zu, so dass sie nur noch eingeschränkt manövrierfähig war. Retter und Gerettete, die sich auf der Reise nach Kamerun befunden hatten, wollten ins dänische Esbjerg.
MRCC Bremen der DGzRS nahm Kontakt mit dem dänischen Joint Rescue Co-ordination Centre (JRCC) auf, das ein dänisches Seenotrettungsboot der Station Rømø in den Einsatz aufnahm. Die ERNST-MEIER-HEDDE, die sich noch auf der Anfahrt ins Seegebiet befand, wurde aus dem Einsatz entlassen.
Nach der Rettung der beiden Schiffbrüchigen übernahm das Havariekommando des Bundes und der Küstenländer für alles Weitere die Gesamteinsatzleitung.