Ralf Baur

Ralf Baur

Mit SRB 90 auf Kurs Zukunft

 

Die Seenotretter haben den Bau eines Prototyps für eine neue Seenotrettungsboot-Klasse beauftragt, die künftig auf den Freiwilligen-Stationen zum Einsatz kommen sollen. Nach intensiver Projektarbeit hat die DGzRS mit Arctic Boats aus Finnland einen auf deren Design basierten Schiffbauvertrag abgeschlossen.

Beginn einer neuen Ära

Die neue Rettungseinheit wird aus glas- und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Das Spezialschiff wird etwa 12,75 Meter lang und erreicht eine Geschwindigkeit von mindestens 32 Knoten. Es soll im Laufe des Jahres 2026 an die DGzRS abgeliefert und vor seiner endgültigen Stationierung umfangreich erprobt werden. Bau- und Betriebskosten werden, wie die gesamte Arbeit der Seenotretter, komplett aus freiwilligen Zuwendungen finanziert.

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Erste, unverbindliche Visualisierung eines neuen Seenotrettungsboot-Typs für die DGzRS.. Zur Seite: DGzRS gibt Prototyp für neue Seenotrettungsboot-Klasse in Auftrag

Zwölf Meter langes und etwa 34 Knoten schnelles Spezialschiff soll 2026 an Seenotretter abgeliefert werden.

Große, glatte Bootsrumpfform in einer Werfthalle, montiert auf einer Holzstruktur. Im Vordergrund steht ein Vermessungsgerät auf einem Stativ, umgeben von kleinen Behältern und Werkzeugen. Über der Szene verlaufen gelbe Kranträger an der Hallendecke.

Bau des Rumpfes

Bereits fertig: Rumpf, Deck und Kabinenboden

Nach erfolgreichen Tests am Computer und im Versuchstank bauen die Seenotretter gemeinsam mit Schiffbauspezialisten gegenwärtig den Prototyp einer neuen Klasse von Seenotrettungsbooten. Der erste Neubau trägt die DGzRS-interne Bezeichnung SRB 90. In den ersten Arbeitsschritten fertigen die Schiffbauer ein 1:1-Holzmodell (Mockup) und Grundformen (Mould) an, in denen nach und nach die einzelnen Bestandteile wie Rumpf und Deck entstehen.

Sobald das Epoxidharz ausgehärtet ist, schneidet eine Fräse anhand eines 3D-Modells die Umrisse des Rumpfes millimetergenau in das Kunstharz.

Auf die Grundform (Mould) legen die Schiffbauer zielgenau Matten aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Je nachdem wie fest, steif und robust die einzelnen Bereiche des Rumpfes sein sollen, sind die Lagen unterschiedlich dick und die Matten verschieden aufgebaut. An den Fensterrahmen und Fundamenten der Hauptmaschinen kommen noch zusätzlich Matten aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) – kurz: Carbon – zum Einsatz. Dies erhöht die Festigkeit nochmals. Anschließend kommt erneut das Vakuum-Infusionsverfahren zum Einsatz. Einziger Unterschied: statt mit grünem wird die Mould zuvor mit weißem Gelcoat beschichtet.

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