Mit SRB 90 auf Kurs Zukunft
Die Seenotretter haben den Bau eines Prototyps für eine neue Seenotrettungsboot-Klasse beauftragt, die künftig auf den Freiwilligen-Stationen zum Einsatz kommen sollen. Nach intensiver Projektarbeit hat die DGzRS mit Arctic Boats aus Finnland einen auf deren Design basierten Schiffbauvertrag abgeschlossen.
Beginn einer neuen Ära
Die neue Rettungseinheit wird aus glas- und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Das Spezialschiff wird etwa 12,75 Meter lang und erreicht eine Geschwindigkeit von mindestens 32 Knoten. Es soll im Laufe des Jahres 2026 an die DGzRS abgeliefert und vor seiner endgültigen Stationierung umfangreich erprobt werden. Bau- und Betriebskosten werden, wie die gesamte Arbeit der Seenotretter, komplett aus freiwilligen Zuwendungen finanziert.
Bereits fertig: Rumpf, Deck und Kabinenboden
Nach erfolgreichen Tests am Computer und im Versuchstank bauen die Seenotretter gemeinsam mit Schiffbauspezialisten gegenwärtig den Prototyp einer neuen Klasse von Seenotrettungsbooten. Der erste Neubau trägt die DGzRS-interne Bezeichnung SRB 90. In den ersten Arbeitsschritten fertigen die Schiffbauer ein 1:1-Holzmodell (Mockup) und Grundformen (Mould) an, in denen nach und nach die einzelnen Bestandteile wie Rumpf und Deck entstehen.
Auf die Grundform (Mould) legen die Schiffbauer zielgenau Matten aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Je nachdem wie fest, steif und robust die einzelnen Bereiche des Rumpfes sein sollen, sind die Lagen unterschiedlich dick und die Matten verschieden aufgebaut. An den Fensterrahmen und Fundamenten der Hauptmaschinen kommen noch zusätzlich Matten aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) – kurz: Carbon – zum Einsatz. Dies erhöht die Festigkeit nochmals. Anschließend kommt erneut das Vakuum-Infusionsverfahren zum Einsatz. Einziger Unterschied: statt mit grünem wird die Mould zuvor mit weißem Gelcoat beschichtet.