Für ein Segelboot mit sehr starkem Wassereinbruch im Meiningenstrom in der Nähe der Meiningenbrücke waren gestern, 14. Juni 2025, die Seenotretter der Freiwilligen-Station Zingst der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Einsatz. Der Segler konnte den Wassereinbruch selbst unter Kontrolle bringen. Die Seenotretter brachten ihn sicher zum Wasserwanderrastplatz Zingst.

Klärung der Lage: Seenotrettungsboot E. RUHFUS und ein Schlauchboot der Feuerwehr am havarierten Segelboot.
Ein kleiner Segeltörn auf dem Bodden bei Zingst wäre einem Einhandsegler beinahe zum Verhängnis geworden. Sein Boot erlitt so starken Wassereinbruch, dass das Wasser bereits halbhoch im Boot stand, als er es kurz vor 16 Uhr bemerkte. Es gelang dem Segler, sein Boot im Meiningenstrom im seichten Wasser auf Grund zu setzen und die Seenotretter zu alarmieren.
Da zunächst unklar war, ob sich der Havarist auf der Seite des Bodstedter oder des Barther Boddens befand, alarmierte die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, nicht nur die freiwilligen Seenotretter in Zingst, sondern auch die Freiwilligen Feuerwehren Prerow und Zingst, um während einer möglicherweise nötigen Öffnung der Meiningenbrücke zu unterstützen.
Die Brücke verbindet das Festland mit der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und hat im geschlossenen Zustand eine begrenzte Durchfahrtshöhe. Sie wird zu festen Brückenöffnungszeiten für die Schifffahrt geöffnet. Währenddessen ruhen Fußgänger- und Straßenverkehr.
Die Freiwilligen Seenotretter in Zingst verfügen über eine spezielle mobile Rettungseinheit. Sie transportieren ihr im März dieses Jahres getauftes Seenotrettungsboot E. RUHFUS mit einer Zugmaschine (Traktor John Deere 6R 230) und einem Spezialtrailer entweder zur offenen See oder zu den Boddengewässern der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.
Bereits eine halbe Stunde nach der Alarmierung trafen die Seenotretter bei dem Segler ein. Wie sich herausgestellt hatte, lag der Havarist östlich der Meiningenbrücke, so dass eine Notöffnung nicht nötig wurde. Dem Einhandsegler war es zwischenzeitlich gelungen, den Wassereinbruch zu stoppen und Wasser aus dem Schiff zu pumpen. Die Feuerwehren konnten aus dem Einsatz entlassen werden.
Die Seenotretter nahmen das havarierte Segelboot in Schlepp und brachten es in langsamer Fahrt zum Wasserwanderrastplatz Zingst, wo sie gegen 17.30 Uhr mit dem Schleppanhang eintrafen.
Während des Einsatzes herrschte Wind aus südöstlicher Richtung mit vier bis fünf Beaufort (bis zu 38 km/h.)