Ein philippinischer Seemann ist in der Nacht (2. Dezember 2023) von einem Frachtschiff auf der Unterelbe über Bord gestürzt und von der Besatzung eines Baggerschiffes gerettet worden. Die Seenotretter des Seenotrettungskreuzers ANNELIESE KRAMER der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) versorgten den unterkühlten Mann und übergaben ihn in Cuxhaven an einen Rettungswagen.
Bei Arbeiten an Bord war der Mann (29) gegen Mitternacht auf der Elbe in Höhe Otterndorf zwischen den Tonnen 44 und 46 von dem mehr als 190 Meter langen Frachtschiff „Athina L“ (Flagge Liberia) über Bord gestürzt.
Die Verkehrszentrale Cuxhaven der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, zuständig für die Verkehrssicherung in diesem Gebiet, alarmierte die deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER der DGzRS-Station Cuxhaven lief daraufhin sofort aus. Weitere Fahrzeuge in der Nähe boten ihre Hilfe an. Auch die „Bürgermeister Weichmann“, ein Küstenstreifenboot der Wasserschutzpolizei Hamburg, eilte zu Hilfe. Ebenfalls alarmiert wurde ein SAR-Hubschrauber der Marine (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung). Die „Athina L“ blieb im Seegebiet, war mit ihren 190 Metern Länge aber stark manövriereingeschränkt.
Zu diesem Zeitpunkt war ebenfalls das Baggerschiff „Pieter Caland“ (Flagge Niederlande, Länge 96 Meter) im Seegebiet unterwegs. Die Besatzung entdeckte in der Dunkelheit das Licht an der Rettungsweste des über Bord gestürzten Seemannes. Es gelang ihr, dicht an den Seemann heranzumanövrieren. Über die ausgebrachte Lotsenleiter kletterte der Gerettete an Bord.
Etwa eine halbe Stunde nach der Erstalarmierung war der Seenotrettungskreuzer vor Ort. Zwei Seenotretter der ANNELIESE KRAMER stiegen auf die „Pieter Caland“ zur medizinischen Erstversorgung des Seemannes über. Der Gerettete war gut ansprechbar. Nachdem sich seine Körpertemperatur wieder Normalwerten angenähert hatte, übernahmen die Seenotretter ihn auf den Seenotrettungskreuzer und brachten ihn mit Höchstgeschwindigkeit nach Cuxhaven. Etwa zwei Stunden nach seinem Sturz über Bord übergaben sie ihn an einen Rettungswagen zum Weitertransport ins Krankenhaus.
Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte im Seegebiet ruhiges Wetter mit leichtem Schneefall bei einer Lufttemperatur von etwa minus ein Grad Celsius und einer Wassertemperatur von fünf Grad Celsius.