11.05.2020

Ruderschaden im Sturm: Seenotretter helfen Motorbootbesatzung

Zwei Männer gerieten gestern, Sonntag, den 10. Mai 2020, mit ihrem Neun-Meter-Boot auf der Nordsee bei Trischen in Seenot. Die Besatzung des in Cuxhaven stationierten Seenotrettungskreuzers ANNELIESE KRAMER brachte den Havaristen sicher in den Hafen. Sturm mit Windstärken bis neun Beaufort aus Nordnordwest erschwerte die stundenlange Schleppreise. Für die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war dies einer der ersten Einsätze der Saison für Wassersportler.

Rückansicht eines Seenotrettungsboots auf See. Im Hintergrund ist ein kleineres Boot zu erkennen.

Der Havarist im Schlepp des Seenotrettungskreuzers ANNELIESE KRAMER der Station Cuxhaven

Auf dem Weg von Friedrichskoog nach Brunsbüttel hatte das Motorboot südlich der unbewohnten Insel Trischen in der Meldorfer Bucht Ruderschaden erlitten. Der vorhergesagte Wind mit Stärken bis zu sieben Beaufort nahm darüber hinaus mit 40 bis 50 Knoten (über 90 km/h) auf Sturmstärke zu. An Bord des Bootes waren ein junger Mann und sein Großvater. Telefonisch meldeten sie ihre Notlage an Familienangehörige, die daraufhin die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS verständigten.

Alarmiert wurden die Seenotrettungskreuzer der Stationen Büsum und Cuxhaven sowie ein Versorgungsschiff der Plattform Mittelplate. Dieses lief zum Havaristen, der inzwischen einen Heckanker am Rande eines Priels (natürlicher Wasserlauf im Wattenmeer) ausgebracht hatte, und blieb zur Sicherung in einigem Abstand auf Standby. Die in Büsum stationierte THEODOR STORM wurde aus dem Einsatz entlassen, da abzusehen war, dass der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER aus Cuxhaven den Havaristen deutlich früher erreichen würde. Beim Eintreffen gegen 18.30 Uhr setzte er sein Tochterboot MATHIAS aus, das sich dem Havaristen näherte. Weder Großvater noch Enkel waren noch in der Lage, eine Leine zu übernehmen. Die Seenotretter mussten sich deshalb in der Brandung so sehr dem Havaristen nähern, dass sie selbst in einem günstigen Moment eine Leine über einen Poller werfen konnten.

Der schwere Seegang verzögerte die Rückreise deutlich: Mit teilweise nur 2,5 Knoten Geschwindigkeit (4,5 km/h) schleppten die Seenotretter das havarierte Motorboot mit seiner Besatzung nach Cuxhaven, wo sie sicher gegen 22.30 Uhr eintrafen.

AKTUELLE SEENOTFÄLLE

Ein Seenotrettungsboot mit der Aufschrift ‚SAR‘ liegt seitlich an einem größeren Schiff auf grauer, leicht bewegter Wasseroberfläche. Das Rettungsboot ist weiß mit auffälligen roten Markierungen, und eine Person in orangener Schutzkleidung steht an Deck. Der Hintergrund ist wolkenverhangen und grau, ohne sichtbare Küstenlinie.. Zur Seite: Seenotretter bringen Passagiere in Sicherheit

Zwischen den ostfriesischen Inseln Juist und Norderney ist ein Bestattungsschiff mit zehn Menschen an Bord auf Grund gelaufen. Die Seenotretter bringen die sieben Passagiere und ein Besatzungsmitglied an Land.

Blick vom Heck eines Seenotrettungskreuzers auf das offene Meer bei grauem Himmel. Im Vordergrund sind Teile des Seenotrettungskreuzers mit einem orangefarbenen Schutz zu sehen. Im Hintergrund ist ein Krabbenkutter mit hochgeklappten Netzauslegern zu erkennen. Zwischen beiden Fahrzeugen ist eine Leine zu sehen, der Seenotrettungskreuzer schleppt den Kutter.. Zur Seite: Seenotretter in den frühen Morgenstunden für zwei Fischer im Einsatz

Mit dem Seenotrettungskreuzer THEODOR STORM schleppen die Seenotretter einen manövrierunfähigen Kutter sicher nach Büsum.

Das Heck eines Seenotrettungsbootes, dahinter in der Brandung ein Wrack mit zwei Menschen darauf. Zur Seite: Marineflieger retten Schiffbrüchige aus Seenot

In lebensbedrohlicher Strömung strandete ein Motorboot zwischen Spiekeroog und Wangerooge auf einer Sandbank.

Seenotretterin in Uniform schaut durch Fernglas auf hoher See
Das Seenotretter-Logbuch

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