„Vater der Zeesenboote“ gestorben – Verwandte bedenken die Seenotretter

Ekkehard Rammin hat sich Zeit seines Lebens für den Erhalt der Zeesenboote eingesetzt. Auf den Bodden nutzten die Menschen diesen Typ ursprünglich zur Segelfischerei. Ohne den Bodstedter gäbe es ihn vermutlich nicht mehr. Im Alter von 87 Jahren ist er in diesem Sommer gestorben – vor seiner Beisetzung im August bat seine Familie um Spenden für die Seenotretter anstelle von Blumen und Kränzen.

Segler an Bord seines historischen Zeesbootes bei einer Regatta.

Ekkehard Rammin bei seiner letzten Zeesbootregatta im September 2023

„Mein Vater hat fast sein ganzes Leben den Zeesenbooten gewidmet, an Land und auf See. Wer sich so intensiv mit dem Wasser beschäftigt hat wie er, weiß einfach, auf wen er sich im Notfall verlassen kann: die Seenotretter“, sagt Dirk Rammin. Darum hat er gemeinsam mit der Familie entschieden, in der Traueranzeige für seinen Vater um Spenden zugunsten der Seenotretter zu bitten. Viele Menschen folgten dem Wunsch der Familie: Rund 2.400 Euro überwiesen sie auf das Konto der DGzRS. Diese starke Verbundenheit mit dem Verstorbenen zeigte sich auch am 29. August, als Ekkehard Rammin unter großer Anteilnahme auf dem Friedhof an der Bodstedter Kirche St. Ewald beigesetzt wurde. 

Ekkehard Rammin wuchs an der Darß-Zingster Boddenkette auf. Früh kam er mit den örtlichen Fischern und ihren Zeesenbooten – auf Plattdeutsch Zeesboote – in Kontakt. Mit diesen gingen sie bis in die 1970er-Jahre unter Segeln vor allem im Großen Jasmunder Bodden auf Fangreise. Diese Zeit prägte Rammin nachhaltig. Als immer weniger Fischer den historischen Bootstyp mit den braunen Segeln nutzten und er zu verschwinden drohte, rettete Rammins Idee seinen Erhalt: 1965 rief er die erste Bodstedter Zeesbootregatta ins Leben. Seitdem findet sie immer am ersten Septemberwochenende statt. Dabei knüpfte er an eine Sitte der Fischer an. Bei der Rückkehr von ihren Fangplätzen maßen sie sich bei unter Segeln – jeder wollte das beste und schnellste Boot haben. 

Von Jahr zu Jahr zog die Segelveranstaltung mehr Menschen an und hatte zu DDR-Zeiten Volksfestcharakter. Vor einigen Jahren wurden die Zeesenboote, deren Name auf das sackförmige Fangnetz zurückgeht, in die bundesweite Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Für seine Verdienste erhielt Ekkehard Rammin 2017 eine hohe polnischen Ehrung für verdiente Segler: den Kapitän-Kazimierz-Haska-Preis.

„Wer sich so intensiv mit dem Wasser beschäftigt hat wie mein Vater, weiß einfach, auf wen er sich im Notfall verlassen kann: die Seenotretter“

Dirk Rammin

AKTUELLE DANKMELDUNGEN

Großer Naturstein auf einer Wiese mit einer rechteckigen Metalltafel. Die Tafel trägt die Inschrift: „Seit 1960 Patenschaft Windheim – DGzRS Wilhelmshaven – 1997 pflanzten Rettungsmänner diese Kastanie.“ Der Stein dient als Gedenkstein und liegt auf grünem Gras, die Tafel ist leicht schräg befestigt.. Zur Seite: Wie ein Vormann eine Klassenfahrt „rettet“

Windheimer Klassentreffen zeugt von langjähriger und tiefer Verbundenheit mit den Seenotrettern.

Sechs Personen stehen auf einem Kai vor einem Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), der im Hintergrund am Wasser liegt. Einer der beiden in der Mitte stehenden DGzRS-Ehrenamtlichen hält einen großen symbolischen Spendenscheck vor sich. Links im Bild steht ein Roll-Up der Seenotretter und rechts ein Veranstaltungsplakat für ein Theaterstück mit den entsprechenden Terminen.  Der Himmel ist leicht bewölkt, und im Hintergrund sind Hafen sowie Schiffe zu sehen.. Zur Seite: Schauspielprojekt in Timmel: Dorfgeschichte für die Seenotretter

Besondere Gemeinschaftsleistung im ostfriesischen Großefehn begeistert Publikum und beschert voll beladene Sammelschiffchen.

An Deck eines Seenotrettungskreuzers stehen bei strahlend blauem Himmel fünf Personen, vier von ihnen in roter Seenotretter-Dienstkleidung. Die beiden außenstehenden Männer halten gemeinsam einen großen symbolischen Spendenscheck in den Händen. Alle Personen schauen direkt in die Kamera.. Zur Seite: Zeichen der Verbundenheit: Modemarke unterstützt Seenotretter

Braunschweiger Unternehmer gibt Teil von Verkaufserlös als Spende weiter.

Seenotretterin in Uniform schaut durch Fernglas auf hoher See

Das Seenotretter-Logbuch

Unsere Informationen kommen per Funk.
Ihre mit einem Newsletter.

Wir informieren Sie monatlich über Neuigkeiten aus unserer Arbeit. Dazu zählen Einsatzberichte, Veranstaltungstermine und Geschichten aus dem Bordalltag.