Seenotretter von Baltrum, Langeoog und Norderney im Einsatz:
Nördlich der ostfriesischen Inseln sind die Seenotretter heute, Samstag, 16. August 2025, für zwei Segler im Einsatz gewesen. Die beiden Männer waren bei starkem Seegang durch Schäden an ihrem achteinhalb Meter langen Segelboot und die Verletzung eines der Segler in eine lebensbedrohliche Notlage geraten.
In der Erstmeldung, die die von der DGzRS betriebene Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, über Umwege erreichte, war kurz vor 10 Uhr mitgeteilt worden, an Bord eines Segelbootes sei jemand verletzt. Position und Name des Fahrzeugs waren nur ungefähr bekannt, die in Not befindlichen Segler nicht direkt zu erreichen.
Die Einsatzleiter der Rettungsleitstelle See fragten bei einem Baggerschiff im fraglichen Revier nach entsprechenden Sichtungen. Dessen Besatzung sowie Beobachter am Strand der Insel Baltrum sichteten schließlich ein Boot, bei dem es sich möglicherweise um den Havaristen handelte.
Zwischenzeitlich war bereits das Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER der Freiwilligenstation Baltrum alarmiert worden, sowie die Seenotretter der Nachbarstationen Langeoog und Norderney.
Kurz vor 11 Uhr erreichte die ELLI HOFFMANN-RÖSER den Havaristen. Bei schwerem Seegang stellten die Seenotretter eine Leinenverbindung her. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das manövrierunfähige Segelboot bei ablaufendem Wasser und starkem Nordwind mit fünf Beaufort (bis zu 38 km/h) in der gefährlichen Brandungszone der Sandbänke am Ostende der Insel Baltrum. Per Handzeichen hatte der Segler seine Handynummer den Seenotrettern signalisiert. Nach telefonischem Kontakt konnten die Seenotretter die Lage so weit klären, dass sie auf eine hochriskante Abbergung des Verletzten zunächst verzichteten. Der Mann hatte sich Verletzungen im Kopf- und Schulterbereich zugezogen.
Der Seenotrettungskreuzer EUGEN/ Station Norderney und das Seenotrettungsboot SECRETARIUS/ Station Langeoog trafen ebenfalls vor Ort ein. Wegen des Niedrigwassers entschieden sich die Seenotretter für den längeren, aber tieferen und deshalb sichereren Schleppweg nach Norderney. Bei etwas ruhigerem Seegang stieg eine Langeooger Seenotretterin auf den Havaristen über, führte die medizinische Erstversorgung des Verletzten durch und unterstützte die Segler an Bord. Die beiden Männer – Vater und Sohn – wurden auf Norderney an den Landrettungsdienst übergeben.
Ihr Segelboot war durch Maschinen- und Ruderschaden manövrierunfähig geworden und der ältere der beiden Segler an Bord hatte sich verletzt. Sie hatten sich auf Überführungsfahrt des Bootes aus den Niederlanden an die Weser befunden.
Vor vier Jahren – im August 2021 – war ganz in der Nähe ein Segelboot mit drei jungen Seglern gekentert. Einer der Segler hatte das Unglück damals nicht überlebt.
Das Seegebiet gilt auch unter erfahrenen Seglern als äußerst anspruchsvoll. Eine exakte Navigation ist erforderlich, da die Fahrwasser an gefährlichen Sandbänken vorbeiführen. Eine Strandung in diesem Bereich ist extrem gefährlich für Schiff und Besatzung.