Seine erste Probefahrt hat das Trainingsschiff der Seenotretter mit Bravour gemeistert. Von der Bauwerft Hermann Barthel in Derben ging es die Elbe etwa 20 Kilometer flussabwärts und anschließend wieder zurück. DGzRS-Inspektor Holger Freese ist sehr zufrieden. Weitere Tests folgen in den nächsten Tagen. Wenn diese ebenfalls positiv ausfallen, wird das Trainingsschiff demnächst erstmals Salzwasser am Rumpf spüren. (Fotos 13, 15 bis 18: Schiffswerft Hermann Barthel)

Und es werde Licht: Die Schiffbauer haben den Schutz vor den Bullaugen entfernt. Jetzt kann auch die wärmende Sonne ins Innere des Trainingsschiffes scheinen, und der Blick ist frei auf die Baggerelbe, einem Altarm der Elbe beziehungsweise des Plauer Kanals.

Zwischenstopp: In der Messe haben zwei Tischler ein Kojen-Teil abgesetzt, das sie in einer der Kammern einbauen wollen.

Auf der Brücke geht die Navigationsanlage erstmals in Betrieb – das freut den Techniker des Herstellers. In der Mitte spucken Seekarte und Radar ihre ersten Daten aus.

Nicht nur in der Schule nützlich: Mit einem aufgeklebten Geodreieck kontrollieren die Schiffbauer die Ruderanlage. Sie prüfen mit dem Winkelmesser, ob sie auch die Ruderwinkel legt, die sie legen soll.

An Ort und Stelle: Die Werftarbeiter haben die Trainingskonsolen eingebaut. An ihnen sitzen später die Trainees und lernen unter anderem elektronische Navigation.

Lernen macht hungrig: In der fast schon betriebsbereiten Kombüse stehen zukünftig die Seenotretter nach ihren Trainingseinheiten und kochen sich leckerste Mahlzeiten.

Eine blaue Folie schützt das typische Hansekreuz auf dem Vorschiff während der Restarbeiten an Bord noch vor Beschädigungen.

Oberhalb des sogenannten Mannfängers und des Bootshakens hat achtern das Seenotretter-Logo seinen Platz. Die Reling aus rostfreiem Stahl ist genauso wie das Hansekreuz noch in Schutzfolie verpackt.

In diesem großen Müllkübel trennen die Seenotretter später ihren Abfall. Da das Trainingsschiff keine feste Station hat, muss die Besatzung ihre Wertstoffe erst einmal an Bord sammeln und später im Hafen entsorgen.

Über den blauen Schlauch mit zwischengeschalteter Filteranlage pumpen die Werftarbeiter 6.000 Liter Frischwasser in den Bauch des Trainingsschiffes für die bis zu elfköpfige Besatzung.

Für die Seenotretter ist die blaue Tafel ein ungewohntes Schifffahrtszeichen – es wird nur in der Binnenschifffahrt verwendet. Sofern auf einem Fluss keine geregelte Begegnung gilt, darf der Bergfahrer, also das Schiff, dass gegen die Strömung des Flusses fährt, entgegen der sonst üblichen Praxis durchaus den Linksverkehr wählen. Das kündigt er tagsüber mit der blauen Tafel auf der Steuerbordseite seines Deckshauses an. Dann muss der Talfahrer, also das Schiff, das mit der Strömung fährt, den Bergfahrer an Steuerbord passieren.

In den nächsten Stunden legt das Trainingsschiff eine Strecke von insgesamt rund 40 Kilometern zurück.