Kajakfahrer an Rügens Nordküste aus Gefahr befreit

Zwei Kajakfahrer sind am Sonntagnachmittag, 25. Oktober 2015, an Rügens Nordküste bei starken nordwestlichen Winden in Gefahr geraten. Das glückliche Ende ihrer Tour verdanken sie der reibungslosen Zusammenarbeit der Seenotretter mit einem Forschungs- und einem Bundespolizeischiff. Zwei Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren gemeinsam mit den Behördenfahrzeugen im Einsatz.

Gegen 14.45 Uhr erfuhren die Seenotretter, dass vor Lohme ein Kajak gekentert und der Fahrer außenbords gefallen war. Bei bis zu anderthalb Metern Seegang gelangte er nicht mehr in sein offenes Boot zurück. Seine Begleiterin, die mit einem eigenen, zweiten Kajak unterwegs war, hatte über Handy den Notruf gewählt. Gemeinsam waren die beiden in Vitt (Halbinsel Wittow) gestartet und wollten durch die Bucht Tromper Wiek nach Lohme (Halbinsel Jasmund).

Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes KURT HOFFMANN aus Glowe und den derzeit in Sassnitz stationierten Seenotrettungskreuzer HANNES GLOGNER . Außerdem informierten die Seenotretter über Seefunk die gesamte Schifffahrt im Revier.

Als erstes Fahrzeug erreichte das Forschungsschiff „Elisabeth Mann Borgese“ den Unfallort. Der über Bord gegangene Kajakfahrer hatte sich unterdessen schwimmend an den Strand nordöstlich von Lohme retten können. Mit einem Schlauchboot gingen Besatzungsmitglieder des Forschungsschiffes an der flachen Küste auf Standby, bis nur wenige Minuten später die KURT HOFFMANN eintraf.

Die freiwilligen Seenotretter nahmen die unterkühlte und unter Schock stehende Kajakfahrerin an Bord. Die Besatzung der HANNES GLOGNER kümmerte sich um die beiden Kajaks. Ein medizinisch besonders ausgebildeter Rettungsmann versorgte die Frau auf der KURT HOFFMANN .

Den schnellen Transport der Unterkühlten ermöglichte die „Bayreuth“: Das 66 Meter lange Einsatzschiff der Bundespolizei nahm das nur zehn Meter lange Seenotrettungsboot in Lee (gab ihm Windschutz). Auf diese Weise konnten die freiwilligen Seenotretter mit relativ hoher Geschwindigkeit Glowe anlaufen. Dort übergaben sie die Gerettete in die Obhut des Landrettungsdienstes.