Angler nach 27 Stunden auf See gerettet

Nach 27 Stunden auf See ist ein Angler gestern Nachmittag, Montag, den 13. Oktober 2015, etwa fünf Seemeilen (neun Kilometer) nördlich von Rerik aus seinem Angelboot durch die Besatzung der Korvette „Braunschweig“ der Deutschen Marine gerettet worden. Er wurde an die Seenotretter der Freiwilligenstation Kühlungsborn der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übergeben, die ihn zur ärztlichen Versorgung an Land brachten.

Das Boot des Mannes hatte bereits gestern einen Motorschaden erlitten. Ohne funktionierende Kommunikationsmittel an Bord hatte er keine Möglichkeit, Hilfe herbeizurufen.

Wie sich nach seiner Rettung herausstellte, war der 29-jährige Mann, der in Rostock Nautik studiert, vorgestern Mittag gegen 12 Uhr zum Angeln auf die Ostsee gefahren. Vor der Küste verlor der Außenborder des Angelbootes den Propeller und wurde manövrierunfähig. Das Mobiltelefon, das der Mann bei sich trug, war leer.

Über Nacht vertrieb das Boot bei eisigem Wind und Temperaturen um zwei Grad 18 Seemeilen (ca. 33 Kilometer) bis nördlich Rerik. Dort sichtete der junge Mann gestern gegen 15 Uhr die Korvette „Braunschweig“ der Marine. Er band einen Putzlappen an seine Angel und winkte, stürzte dabei jedoch über Bord. Mit Mühe gelang es ihm, wieder in sein Boot zu kommen.

Auf der Korvette war das Angelboot jedoch bemerkt worden. Mit dem ausgesetzten Beiboot holte die Schiffsbesatzung den Mann an Bord, wo er ärztlich versorgt wurde. Da die Korvette die naheliegenden Häfen nicht anlaufen kann, holten die Seenotretter der Station Kühlungsborn den Schiffbrüchigen von der Korvette ab. Dazu wurde das Beiboot der Korvette mit dem Schiffbrüchigen per Kran wieder in See gesetzt. Vormann Rainer Kulack betonte die reibungslose Zusammenarbeit mit der Besatzung der Korvette, die trotz ruppigem Seegang den Transfer reibungslos durchführte.

Der Schiffbrüchige litt unter Unterkühlungserscheinungen und wurde von Kühlungsborn aus direkt in ein Krankenhaus verbracht.