Seenotretter aus acht Ländern zu Gast bei der DGzRS

Seenotrettung kennt keine Grenzen: Ein internationales Austauschprogramm der Seenotretter findet derzeit in verschiedenen Ländern Europas statt. Ziel ist es, durch Erfahrungsaustausch und Training die Leistungsfähigkeit der Seenotrettungsdienste weiter zu verbessern. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat für eine Woche (26. September bis 3. Oktober 2015) acht Seenotretter zu Gast, während deutsche Seenotretter zum Training in sieben europäische Länder gereist sind. Initiiert wurde das Crew-Exchange-Programm 2012 von der IMRF (International Maritime Rescue Federation), dem internationalen Zusammenschluss der Seenotrettungsdienste. Aufgrund der sehr positiven Erfahrungen findet es seitdem jährlich statt.

Seenot kann nicht nur jeden deutschen Seemann auf den Weltmeeren und jedes Schiff, das einen deutschen Hafen anläuft, treffen, sondern auch Passagiere von Fähren und Kreuzfahrtschiffen. Sie profitieren weltweit ebenfalls von der reibungslosen internationalen Zusammenarbeit der Seenotrettungsdienste. Allein 2014 war die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS neben den über 2.000 Einsätzen im deutschen Einsatzgebiet 221 Mal bei Seenotfällen international im Interesse der deutschen Schifffahrt unterstützend oder initiativ tätig.

Sieben Seenotretter der DGzRS sind derzeit in Dänemark, Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Schweden, Island und Finnland im einwöchigen Training, während acht Seenotretter aus diesen Ländern sowie Kanada gemeinsam Rettungsübungen auf verschiedenen DGzRS-Stationen absolvieren. Nach der DGzRS-Station in Bremerhaven besuchten die Teilnehmer am Montag, den 28. September 2015, die Zentrale der DGzRS in Bremen. Dort wurden sie von Udo Helge Fox begrüßt, Leiter des Rettungsdienstes und der Inspektion sowie Geschäftsführer DGzRS. In diesem Jahr wurde Fox zum Vorsitzenden der IMRF gewählt.

In der Zentrale standen außerdem ein intensiver Austausch mit den Wachleitern der Seenotleitung auf dem Programm und eine Trainingseinheit am Koordinierungs-Simulator. Zudem absolvierten die Seenotretter innerhalb dieser Woche verschiedene Übungen in der SAR-Ausbildungsstation der DGzRS in Neustadt in Holstein und werden unter anderem auch auf der DGzRS-Station Wilhelmshaven trainieren. Dort wird auch die ADAC-Luftrettung eingebunden sein.

Die Trainingswoche wird von der Europäischen Union gefördert. Die IMRF hat konsultativen Status bei den Vereinten Nationen.