Zwei Nachteinsätze der Seenotretter für Fischkutter vor Borkum

Gleich zweimal sind die Borkumer Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der Nacht zu Mittwoch, 29. Juli 2015, westlich der ostfriesischen Insel für vier Berufsfischer im Einsatz gewesen: Ein Fischkutter hatte starken Wassereinbruch und Maschinenschaden und der andere ein Netz in die Schraube bekommen. Beide trieben manövrierunfähig im Fahrwasser und benötigten dringend Hilfe. Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers ALFRIED KRUPP brachte beide Kutter in Sicherheit.

Gegen 2 Uhr setzte die zweiköpfige Besatzung des Fischkutters „Nordlicht“ (Heimathafen Greetsiel) auf dem internationalen Sprechfunkkanal 16 einen Notruf ab, den die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS mithörte: In den Maschinenraum des Kutters drang so viel Wasser ein, dass es den beiden Fischern nicht gelungen war, es mit Bordmitteln zu stoppen. Außerdem war der Motor ausgefallen und sie trieben etwa eineinhalb Seemeilen (rund 2,8 Kilometer) westlich der Insel Borkum manövrierunfähig im Fahrwasser der Ems. Die SEENOTLEITUNG BREMEN schickte umgehend den Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP in den Einsatz.

Als die Seenotretter nur kurze Zeit später beim Havaristen eintrafen, stellten sie bei westlichen Winden der Stärke 5 (bis zu 38 km/h) sowie eineinhalb Metern Seegang routiniert eine Leinenverbindung her und nahmen den 20 Meter langen Fischkutter längsseits. Zudem übergaben sie Lenzpumpen an die Fischer, damit sie den starken Wassereinbruch unter Kontrolle bringen konnten. Anschließend schleppte die ALFRIED KRUPP die manövrierunfähige „Nordlicht“ sicher in den Hafen von Borkum.

Gerade als sich die Seenotretter gegen 4.45 Uhr wieder in ihre Kojen legen wollten, alarmierte sie die SEENOTLEITUNG BREMEN erneut: Ein weiterer Fischkutter hatte ein Netz in die Schraube bekommen und benötigte dringend Hilfe. Er trieb manövrierunfähig im Hubertgat etwa zwei Seemeilen (rund vier Kilometer) nördlich der unbewohnten Düneninsel Rottumerplaat. Sofort warfen die Borkumer Seenotretter die vorgewärmten Maschinen ein zweites Mal in dieser Nacht an und liefen zum Unglücksort aus.

Beim Fischkutter „Flamingo“ (Heimathafen Greetsiel) angekommen, setzten sie das Tochterboot GLÜCKAUF aus und stellten eine Leinenverbindung her. Das gut acht Meter lange Tochterboot brachte den mit 18,5 Meter deutlich größeren Havaristen nach Borkum. Dort übernahm der Fischkutter „Friedrich Conradi“ (Heimathafen Greetsiel) die „Flamingo“ und schleppte sie in den Hafen von Greetsiel.