Fischkutter kentert in der Elbmündung – Drei Schiffbrüchige aus Seenot gerettet

Nach dem Kentern eines Fischkutters in der Elbmündung haben die Seenotretter die dreiköpfige Besatzung von dem sinkenden Schiff abgeborgen und in Sicherheit gebracht. Der Seenotkreuzer HERMANN HELMS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rettete die schiffbrüchigen Fischer am Dienstagabend, 29. April 2014, etwa sechs Seemeilen (elf Kilometer) nördlich von Cuxhaven.

Gegen 18.30 Uhr war der etwa 15 Meter lange Fischkutter „Wattenmeer“ (Fischereikennzeichen SD 4, Heimathafen Friedrichskoog) aus noch ungeklärter Ursache in der Elbmündung bei der Tonne Norderelbe 11 während der Fangreise plötzlich gekentert. Den drei Fischern gelang es noch, per Funk auf einem Arbeitskanal einen Notruf abzusetzen. Der Fischkutter „Paloma“ fing den Funkspruch auf und meldete den Seenotfall auf einem Revierfunkkanal weiter.
 
Diesen Funkverkehr hörten die Cuxhavener Seenotretter mit. Unverzüglich verließ der Seenotkreuzer HERMANN HELMS  seinen Liegeplatz im Fährhafen von Cuxhaven . Die SEENOTLEITUNG BREMEN  der DGzRS alarmierte außerdem den Seenotkreuzer THEODOR STORM / Station Büsum  und in der Nähe fahrende Behördenfahrzeuge.
 
Kurz vor Erreichen des Unglücksortes musste die HERMANN HELMS  aufstoppen. Etwa zwei Stunden vor Niedrigwasser konnte der Seenotkreuzer aufgrund seines Tiefgangs das Zehnerloch, die Verbindung zwischen Norderrinne und Norderelbe, nicht mehr befahren. Die Seenotretter setzten deshalb das besonders flachgehende Tochterboot BIENE aus, um die Schiffbrüchigen zu erreichen.
 
Unterdessen war die „Wattenmeer“ eine gute halbe Seemeile (etwa einen Kilometer) mit der Strömung vertrieben und an der Kante der Sandbank „Gelbsand“ auf der Seite liegengeblieben. Die drei Fischer (37, 28 und 20 Jahre alt) hatten sich auf die Backbordseite ihres Schiffes geflüchtet und harrten dort aus.
 
Die Seenotretter fuhren mit der BIENE an den Havaristen heran und nahmen die Männer unverletzt an Bord. „Die Fischer haben sehr viel Glück gehabt, dass sie so schnell aus ihrem kenternden Schiff herausgekommen sind. Und bei höherem Wasserstand hätte die Sache leicht noch ganz anders ausgehen können“, sagt Holger Wolpers, Vormann der HERMANN HELMS .
 
Die Seenotretter brachten die Schiffbrüchigen nach Cuxhaven. In der Nacht zum Donnerstag soll ein Tonnenleger der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung versuchen, den Fischkutter zu bergen. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen.
 
Zur Unfallzeit herrschten im Revier nordöstliche Winde um drei Beaufort (bis 20 km/h Windgeschwindigkeit).