Starker Eisgang: Seenotretter holen Arbeiter von Minsener Oog

Vier Wartungsarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Wilhelmshaven hat die Besatzung des Seenotkreuzers VORMANN STEFFENS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Freitag (12. Februar) aus einer misslichen Lage auf Minsener Oog befreit. In guter Nachbarschaftshilfe holten die Seenotretter die Männer von der einsamen Düneninsel, weil deren eigenes Versorgungsschiff im Eis festgekommen war.

Anhaltender Ostwind hatte so viel Eis in den Versorgungshafen Harlesiel gedrückt, dass das WSA-Schiff nicht auslaufen konnte, um die Arbeiter turnusmäßig von Minsener Oog zu holen. Da auf längere Sicht die Lebensmittel auf der kleinen Insel knapp geworden wären, halfen die Seenotretter: Mit dem flachgehenden Tochterboot ADELE der VORMANN STEFFENS näherten sich die Rettungsmänner dem Buhnendamm am östlichen Ende der 1,5 Kilometer breiten Insel. Sie nahmen die vier Arbeiter an Bord und brachten sie in den eisfreien Hafen von Hooksiel.


Minsener Oog liegt etwa eine Seemeile (knapp zwei Kilometer) südöstlich von Wangerooge, voneinander getrennt durch die Blaue Balje. Seit 1976 dient ein Radarturm auf der Insel zur Sicherung des östlich davon verlaufenden Jadefahrwassers. Neben dem Turm befindet sich ein größerer Mannschaftsbereich in Form von Pfahlbauten für die WSA-Mitarbeiter. Die ganze Insel ist Naturschutzgebiet und gehört zur Ruhezone des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.