Nächtlicher Krankentransport: Witterungsbedingungen erschweren Arbeit der Seenotretter

Neuharlingersiel. Nur mit Notarzt und drei Rettungssanitätern konnten die freiwilligen Seenotretter der Station Neuharlingersiel in der vergangenen Nacht (14./15. Januar 2010) einen Krankentransport von der Nordseeinsel Spiekeroog nach Neuharlingersiel durchführen.

Kurz vor Mitternacht hatte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) Vormann Wolfgang Gruben alarmiert. Aufgrund einer akuten Erkrankung war der Transport eines Spiekeroogers ins Krankenhaus dringend erforderlich, witterungsbedingt war ein Hubschraubertransport nicht möglich.


Die Seenotretter warteten am Hafen Neuharlingersiel das Eintreffen von Rettungssanitätern und des Notarztes ab, der von der Polizei zum Hafen gebracht wurde. Aufgrund einer günstigen Winddrehung in den vergangenen Tagen sind der Neuharlingersieler Hafen und das Fahrwasser zurzeit frei von Treibeis, so dass das Seenotrettungsboot NEUHARLINGERSIEL ohne jede Behinderung auslaufen konnte. Auf Spiekeroog konnte der Erkrankte in Begleitung seiner Ehefrau am Anlegeplatz des Seenotrettungsbootes vom Rettungstransportwagen übernommen werden.


Schnee und Glätte erschweren derzeit nicht unerheblich die Übergabe von Verletzten, vor allem bei Dunkelheit. „Wir haben starke Scheinwerfer auf dem Rettungsboot, dann geht es“, kommentierte Vormann Wolfgang Gruben die Situation, „und durch die Mithilfe der Sanitäter war es für uns möglich, den Mann sicher an Bord zu bringen.“


An Bord übernahmen Notarzt und Sanitäter die medizinische Betreuung des Erkrankten. Um 1.14 Uhr wurde der Mann in Neuharlingersiel an den Krankentransportwagen zur Weiterfahrt ins Krankenhaus übergeben.
In diesem Jahr war dies bereits der vierte Krankentransport von Spiekeroog nach Neuharlingersiel für die freiwilligen Seenotretter. Insgesamt wurden im neuen Jahr von den 61 Seenotkreuzern und Seenotrettungsbooten der DGzRS von Inseln und Schiffen zum Festland bereits 32 Krankentransporte durchgeführt. Einsatzschwerpunkt waren dabei die ostfriesischen und nordfriesischen Inseln.