Wassereinbruch bei Windstärke 7 – Seenotretter bewahren Krabbenkutter vor dem Untergang

Das glückliche Ende ihrer Fangreise haben zwei Krabbenfischer aus Tönning den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu verdanken. Am Montagvormittag, 10. Oktober 2011, verhinderten die Seenotretter mit ihren leistungsstarken Lenzpumpen den Untergang des Krabbenkutters „Korona“ (Heimathafen Tönning) vor der Halbinsel Eiderstedt.

Der Seenotfall begann als scheinbarer Routineeinsatz für die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes PAUL NEISSE/Station Eiderdamm. Am Vormittag hatten die Fischer mit Netz im Propeller ihres 17-Meter-Kutters um Hilfe gebeten. Der steife Westwind mit Stärke 7 (über 60 km/h Windgeschwindigkeit) spitzte die Situation jedoch zu: Der manövrierunfähige Holzkutter kam bald etwa 1,5 Seemeilen südlich des Leuchtturms St. Peter-Böhl im Watt fest.

Nachdem die kraftvolle und wendige PAUL NEISSE die „Korona“ befreit hatte, meldeten die beiden Fischer plötzlich Wassereinbruch im Maschinenraum. Die Seenotretter gaben über das Heck des Havaristen eine Lenzpumpe an Bord des Kutters. Das Längsseitsgehen war ihnen unmöglich, da die Fischer aufgrund der ausgefallenen Elektrik der „Korona“ das zu beiden Seiten ausgebrachte Fanggeschirr nicht mehr einholen konnten.

Um die Lenzarbeiten zu unterstützen, fuhr der Seenotkreuzer THEODOR STORM von seiner Station Büsum aus dem Schleppverband entgegen. Unterdessen bekam die „Korona“ bei gut einem Meter Seegang etwa fünf Grad Schlagseite nach Backbord. Gegen 12.50 Uhr erreichte die THEODOR STORM etwa sieben Seemeilen westlich des Eidersperrwerks den Kutter und begann sofort ebenfalls mit dem Lenzen, während die PAUL NEISSE den Havaristen weiterhin im Schlepp behielt.

Die Seenotretter brachten den Krabbenkutter in den Außenhafen des Eidersperrwerks, den sie gegen 14 Uhr erreichten. Dorthin hatte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS zwischenzeitlich auch Feuerwehrkräfte bestellt. Gemeinsam gelang es, den Kutter schwimmfähig zu halten. Die beiden Krabbenfischer blieben unverletzt.