DGzRS rettet Angler vor Heiligenhafen und Sierksdorf

Gleich in zwei Fällen mussten gestern, am Sonntag, den 9.10.2011, die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für Angler in der Ostsee in den Einsatz. In der Lübecker Bucht wiederum geriet ein Jollensegler in Not, dem es nicht gelang, seine gekenterte Jolle aus eigener Kraft wieder aufzurichten.

Im ersten Fall war einem Angelboot westlich von Fehmarn der Treibstoff ausgegangen. Die alarmierten Seenotretter aus Heiligenhafen nahmen das 5-Meter-Boot mit drei Personen an Bord um 19.15 Uhr in der Hohwachter Bucht westlich von Fehmarn auf den Haken und schleppten es bei 1,5 bis 2 Meter Seegang Richtung Heiligenhafen. Eine dramatische Zuspitzung erfuhr die Situation, als das Boot im Schlepp gegen 20.30 Uhr kurz vor Heiligenhafen vor dem Graswarder bei bereits ruhigem Seegang plötzlich aus ungeklärter Ursache kenterte. Den Seenotrettern gelang es, die drei Personen sofort aus dem Wasser zu bergen. An Land wurden sie sicherheitshalber zur medizinischen Untersuchung an den Landrettungsdienst übergeben.

Das Boot trieb zwischenzeitlich bei Flüggesand an Land und wird durch das Wasser- und Schifffahrtsamt geborgen. Gegen den Bootsführer des Havaristen wurde von der Wasserschutzpolizei ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Vor Sierksdorf / Ostholstein beobachtete ein Spaziergänger gegen 17.15 Uhr das Kentern eines offenen Kanus, das mit zwei Anglern besetzt war. Während es einem der beiden gelang, an Land zu schwimmen, klammerte sich der andere an eine weiße Ankerboje. Bereits zwanzig Minuten nach der Alarmierung war das Freiwilligen-Seenotrettungsboot CREMPE aus Neustadt vor Ort. Der dunkelgrün gekleidete Mann war im Wasser praktisch nicht wahrzunehmen. Der ebenfalls alarmierte Hubschrauber Christoph 12 des Katastrophenschutzes sichtete ihn schließlich aus der Luft. Durch die Bergungspforte nahm die Besatzung der CREMPE den völlig entkräfteten Mann an Bord. Nach einer medizinischen Erstversorgung durch den Notarzt wurde er wie auch der an Land geschwommene Angler wegen Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert.

Bereits am Samstag, den 8.10.2011, waren die Seenotretter der Station Travemünde für eine gekenterte Jolle im Einsatz. Der Segler hatte sein Boot nicht aus eigener Kraft aufrichten können. Eine Segelyacht im Revier verständigte gegen 13.15 Uhr über UKW-Kanal 16 (Not- und Anrufkanal in der Schifffahrt) die Seenotretter. Das Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN / Station Travemünde befand sich zu diesem Zeitpunkt auf Kontrollfahrt und war bereits nach 15 Minuten bei der gekenterten Jolle, deren Mast gebrochen war. Ein Seenotretter ging im Überlebensanzug ins Wasser  und richtete das Boot wieder auf, das dann von den Seenotrettern eingeschleppt wurde. Kurze Zeit später meldete sich die erstalarmierende Segelyacht, die sich am Havaristen einen Gegenstand in die Schraube gezogen hatte. Die Seenotretter schleppten die Segelyacht in den Fischereihafen von Travemünde.

Die Wassertemperatur der Ostsee beträgt zur Zeit ca. 13 Grad Celsius.