Seenotretter im Einsatz für „Sedow“: Krankenabbergung um Mitternacht

Der Seenotkreuzer WILHELM KAISEN der Station Sassnitz / Rügen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute Nacht (vom 14. auf den 15.7.2011) einen schwer erkrankten Passagier des Großseglers „Sedow“ abgeborgen.

Die russische Viermastbark lag etwa 1,5 Seemeilen (knapp 3 Kilometer) vor Sassnitz auf Reede, um in den Morgenstunden den Hafen Mukran anzulaufen.


Wegen des Verdachts auf Herzinfarkt hatte der Bordarzt der „Sedow“ den sofortigen Transport des Mannes ins Krankenhaus angeordnet. Die WILHELM KAISEN ging kurz vor Mitternacht mit einem Notarzt an Bord bei der „Sedow“ längsseits . Zusammen mit zwei Seenotrettern übernahm dieser auf dem Großsegler sofort die Behandlung des Patienten. Nach dem schwierigen Transport des Mannes mit Hilfe der Bergungstrage des Seenotkreuzers über die 1,5 Meter höher liegende Bordwand der „Sedow“ auf die WILHELM KAISEN wurde die Behandlung auf der Fahrt in den Sassnitzer Hafen im Bordhospital fortgesetzt.


In Sassnitz wartete bereits der Rettungstransportwagen, der den Patienten um 0.45 Uhr vom Seenotkreuzer übernehmen konnte.


Die „Sedow“ wurde 1921 als Magdalene Vinnen II für die Reederei F. A. Vinnen in Bremen gebaut. Heute wird das Schiff mit Heimathafen Murmansk als russisches Segelschulschiff eingesetzt. Im Jahre 2005 wurde das ehemals weiße Schiff für Dreharbeiten zum Film „Der Untergang der Pamir“ schwarz mit rotem Unterwasserschiff gestrichen, den Farben der berühmten „Flying P-Liner“ der Reederei F. Laeisz, von denen die „Pamir“ eines war.