Seenotretter bergen schwer verletzten Maschinisten von Tanker ab

Seenotretter kennen keine politischen Grenzen: Zwischen der niederländischen Insel Rottumeroog und der deutschen Insel Borkum hat die Besatzung des Seenotkreuzers ALFRIED KRUPP der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Samstag, 25. Juni 2011, den schwer verletzten zweiten Maschinisten eines niederländischen Tankers abgeborgen.

Der 21-jährige Niederländer hatte sich im Maschinenraum der „Cobalt Water“ starke Verbrühungen an Oberkörper, Armen und Beinen zugezogen, während sein in Rotterdam beheimatetes Schiff im Fahrwasser der Westerems bereits in niederländischen Gewässern seewärts lief.

Die Verkehrszentrale Ems informierte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS über den Notfall. Die Wachleiter in Bremen entschieden in enger Absprache mit ihren niederländischen Kollegen aus Den Helder, den für solche Fälle optimal ausgestatteten deutschen Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP/Station Borkum mit seinem Bordhospital zu dem Frachter zu schicken.

Die 100 Meter lange „Cobalt Water“ mit Bestimmungsland Spanien kehrte sofort um. Die ALFRIED KRUPP lief ihr mit Höchstfahrt und Notarzt an Bord entgegen. Etwa zehn Seemeilen (ca. 19 Kilometer) nordwestlich Borkum ging sie im Fahrwasser der Westerems nahe der Tonne 14 bei dem Tanker längsseits und übernahm den Patienten.

Der Notarzt versorgte die Wunden des 21-Jährigen im Bordhospital der ALFRIED KRUPP mit kühlenden Kompressen. Der Seenotkreuzer übergab den Mann im niederländischen Eemshaven zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst. Zur Einsatzzeit herrschten im Revier vor Borkum Winde um vier Beaufort mit etwa einem Meter Seegang.

Am anderen Ende des Zuständigkeitsbereiches der DGzRS wiederum war in der Nacht zu Sonntag, 26. Juni, der Seenotkreuzer EUGEN, im Einsatz. Gegen 2.35 Uhr hatte der mit drei Mann besetzte Fischkutter „Anna Maren“ Kühlwasserprobleme gemeldet – Manövrierunfähigkeit drohte. Die EUGEN verließ umgehend den Nothafen ihrer Station Greifswalder Oie, nahm den etwa elf Meter langen Kutter wenige Meilen nordwestlich der Insel auf den Haken und brachte ihn sicher an die Küste nach Freest.

Bereits am Freitagnachmittag, 24. Juni, brachte der Seenotkreuzer BERLIN/Station Laboe auf der Kieler Förde einem Herzpatienten schnelle Hilfe. Der etwa 70-Jährige war an Bord des Raddampfers „Freya“ kollabiert. In Höhe des Friedrichsorter Leuchtturms stieg mit Hilfe des Tochterbootes STEPPKE der BERLIN ein Notarzt auf das Fahrgastschiff über. Arzt und Rettungsmänner setzten die Erstversorgung im Bordhospital der BERLIN fort und übergaben den Herzpatienten kurz darauf im Hafen von Laboe an einen herbeigerufenen Rettungswagen.