Nächtliche Suche der Seenotretter nach zwei Anglern westlich der Insel Rügen

Weiterer Einsatz: Seenotkreuzer nimmt vor Amrum abtreibenden Surfer an Bord

Mit einer gut vierstündigen nächtlichen Suchaktion in heftigen Gewitterschauern hat die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der Nacht zum Freitag, 11. Mai 2012, zwei Anglern im Kubitzer Bodden westlich der Insel Rügen aus einer akuten Notlage geholfen.
Das Seenotrettungsboot HERTHA JEEP/Station Stralsund und ein SAR-Hubschrauber (SAR = Search and Rescue/Suche und Rettung) der Deutschen Marine waren gemeinsam im Einsatz. Landseitig unterstützten Kräfte der Wasserschutzpolizei die Suche.


Um kurz vor Mitternacht hatten die beiden Angler per Handy den Polizeinotruf gewählt. Mit ihrem kleinen offenen Boot mit Außenborder waren sie im flachen Kubitzer Bodden festgekommen, hatten offenbar Motorprobleme und die Orientierung verloren. Die Polizei informierte umgehend die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, die die Freiwilligen-Besatzung der HERTHA JEEP mit Vormann Günter Towara alarmierte und zur Unterstützung aus der Luft einen SAR-Hubschrauber anforderte.


Inzwischen waren die beiden Angler in der Dunkelheit im sehr flachen Wasser aus ihrem Boot gestiegen und versuchten watend, es Richtung Land zu ziehen. Sie gaben an, zwischen Grabitz im Süden und der kleinen Insel Liebitz im Norden zu sein. Landseitig bemühte sich die Polizei, Zugänge zum Ufer zu finden, was der durchgehend dichte Schilfgürtel erschwerte. Mit Blaulicht versuchten die Beamten den beiden Anglern Orientierungspunkte zu geben.
Die HERTHA JEEP suchte das angegebene Seegebiet bis in die Priebowsche Wedde, eine kleine Bucht ganz im Osten, ab. Viele Reusen in den Bodden, der gewittrige Regen und der selbst für das sehr flachgehende Seenotrettungsboot äußerst geringe Wasserstand erschwerten die Suche.


Unterdessen begann der SAR-Hubschrauber die Suche aus der Luft. Er fand die Angler schließlich gegen 4 Uhr nördlich Liebitz zwischen der Insel und der kleinen Bucht Landower Wedde. Die HERTHA JEEP konnte die Männer trotz ihres geringen Tiefgangs nicht erreichen. Deshalb winschte der Hubschrauber die unterkühlten Angler auf und flog sie zur Marinetechnikschule Parow. Dort übernahm der Landrettungsdienst die weitere Versorgung.


Bereits am Donnerstagabend war der Seenotkreuzer VORMANN LEISS/Station Amrum für einen abtreibenden Surfer vor dem Wittdüner Südstrand im Einsatz. Mit dem Tochterboot JAPSAND nahmen die Seenotretter den leicht unterkühlten Mann nahe der Tonne 14 an Bord, versorgten ihn und übergaben ihn in Wittdün an den Landrettungsdienst.