Sturz auf Containerfrachter nördlich Wangerooge – Seenotretter bergen Seemann mit Kopfverletzung ab

Nächtlicher Einsatz für die Seenotretter vor Wangerooge: Die Besatzung des Seenotkreuzers HANNES GLOGNER/z. Zt. Station Hooksiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat in der Nacht zu Sonntag, 11. März 2012, einen verletzten Seemann von einem Containerschiff in der Deutschen Bucht abgeborgen.

Gegen 3 Uhr hatte sich die unter liberianischer Flagge fahrende „RHL Agilitas“ über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 bei der Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS gemeldet. An Bord des Frachters war ein 54-jähriger Seemann im Treppenhaus gestürzt und hatte sich eine Kopfverletzung zugezogen.

Die Besatzung der HANNES GLOGNER hatte den Notruf bereits mitgehört, als sich die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS über Funk bei ihr meldete. Die Seenotretter nahmen den freiwilligen Seenotarzt der Station an Bord und mit ihm unverzüglich Kurs auf die Neue-Weser-Reede Nord.

Etwa sieben Seemeilen (13 Kilometer) nördlich der Insel Wangerooge ging Vormann Uwe Gerdelmann mit dem Seenotkreuzer bei dem 177 Meter langen Containerschiff längsseits. Bei nordwestlichen Winden um sechs Beaufort (bis 50 km/h Windgeschwindigkeit) und bis zu zwei Metern Seegang war dies kein leichtes Unterfangen.

Über die Lotsenleiter erklommen der Arzt und ein Seenotretter, selbst ausgebildeter Rettungsassistent, die etwa 8,50 Meter hohe Bordwand des in Ballast (leer) fahrenden Frachters. Der Seenotarzt diagnostizierte Nasen- und Jochbeinbruch bei dem 54-jährigen Verletzten. Mit Hilfe der speziell für solche Fälle konstruierten Bergungstrage mit Vakuummatratze übernahmen die Seenotretter den Patienten.

Auf der Rückfahrt ans Festland versorgten sie ihn im Bordhospital des Seenotkreuzers. In Hooksiel übergaben die Seenotretter den Mann an den Landrettungsdienst, der ihn in ein Krankenhaus brachte.