Segeltörn in die Karibik endet im Sturm vor Nordfriesland

Der Traum vom Segeln in der Karibik endete für ein Paar aus Bayern am Sonntag, den 4. November 2012, auf einer Sandbank vor der nordfriesischen Küste. Der Seenotkreuzer EISWETTE/Station Nordstrand der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) schleppte das gestrandete Schiff nach Husum ein.

Um 21.21 Uhr am Samstag (3.11.12) hatte die SEENOTLEITUNG BREMEN  der DGzRS einen Anruf des Skippers über Handy erhalten. Nach einem Blackout (Totalausfall aller elektrischen Systeme und der Maschine) war die elf Meter lange Stahlyacht auf einer Sandbank gestrandet. Bei schwerem Wetter mit Schauerböen bis neun Beaufort (bis 88 km/h) wurde das Schiff im Seegang immer wieder auf den Sand geschlagen.


Die SEENOTLEITUNG alarmierte sofort den auf Nordstrand stationierten Seenotkreuzer. Vormann Hans-Jürgen Hansen und seine Besatzung liefen sofort aus. Da die Positionsangabe des Seglers nicht korrekt war, gaben die Seenotretter schließlich die Anweisung, Lichtzeichen zu geben. Dadurch konnte die Besatzung den Havaristen im Sturm ausmachen und sich ihm zwischen mehreren Sandbänken nähern. Nachdem auch das Handy des Skippers ausgefallen war, konnten ihm die Seenotretter nur noch über Megaphon Anweisungen geben. Mehrfach hatte auch der Seenotkreuzer im Sturm Grundberührung, schließlich gelang es jedoch, eine Leinenverbindung zur Yacht herzustellen.


Die EISWETTE brachte die Yacht in dreistündiger Schleppreise nach Husum. Da dort das Sperrwerk aufgrund des Wetters geschlossen war, blieb der Seenotkreuzer mit dem Havaristen vor der Schleuse, bis er ihn am Morgen in den Hafen von Husum bringen konnte.


Wie der Skipper berichtete, war das Paar von Dedesdorf (bei Cuxhaven) mit dem Etappenziel Gran Canaria gestartet. Geplant war ein dreijähriger Segeltörn bis in die Karibik. Weshalb das Paar vor der Küste Nordfrieslands gelandet war, konnten die Seenotretter ebenso wenig klären wie die Ursache des Blackouts. „Ein weniger stabiles Schiff hätte diese Strandung auf keinen Fall überstanden“, sagte Vormann Hansen.