Kurs 2015 - ein Sammelschiffchen geht auf Weltreise

Auf See ist jeder Mensch in Not auf die Hilfe anderer angewiesen. Nicht nur Schiffsunglücke wie das dramatische Unglück des vor Italien havarierten Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ oder der Untergang der „Titanic“ vor 100 Jahren machen das immer wieder deutlich.

Ob ein Seemann an Bord im Pazifik erkrankt oder ein Schiff vor Cuxhaven in Brand gerät – sich gegenseitig zu helfen, ist auf See oberstes Gebot.

Ein Sammelschiffchen der Seenotretter trägt diesen Gedanken jetzt auf ungewöhnliche Weise um die Welt: An Bord des Katamarans „La Medianoche“ mit der deutschen Skipperin Mareike Guhr (43) segelt ein Sammelschiffchen einmal um die Welt. Die Rückkehr nach Deutschland ist für 2015 geplant, das Jahr, in dem die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) 150 Jahre alt wird und in Bremen und Bremerhaven den World Maritime Rescue Congress (WMRC) ausrichtet. Der WMRC ist das Treffen aller Seenotrettungsdienste weltweit, die sich in der International Maritime Rescue Federation (IMRF) zusammengeschlossen haben.

Nicht nur dient das Sammelschiffchen als „Bootschafter“ für den Gedanken der internationalen Hilfe auf See, auch weist es darauf hin, dass die DGzRS heute wie schon bei der Gründung 1865 ausschließlich von Menschen getragen wird, die freiwillig für den Seenotrettungsdienst spenden.

Von unterwegs wird Mareike Guhr regelmäßig auf der Website der Seenotretter (www.seenotretter.de) über die „Erlebnisse“ des Sammelschiffchens berichten. Noch in diesem Jahr wird es den Atlantik überqueren, 2013 geht es durch den Panamakanal in den Pazifik und über Tahiti nach Neuseeland. Weitere Stationen werden voraussichtlich Mauritius, Südafrika und nach einer weiteren Atlantiküberquerung Brasilien sein. Geplant sind möglicherweise auch Treffen mit den lokalen Seenotrettungsdiensten. Der Start der Weltumsegelung  ist für Anfang April auf der Kanarischen Insel Lanzarote vorgesehen.

„Es geht für mich nicht darum, die Welt so schnell wie möglich zu umrunden, sondern unter Segeln anderen Länder, Kulturen und Menschen zu begegnen“, sagt Mareike Guhr. „Ich bin seit vielen Jahren als Seglerin Fördermitglied der DGzRS. Schon meine Eltern unterstützten die Seenotretter, als ich noch ein Kind war. Wie viel die DGzRS auch für Wassersportler tut, ist mir immer wieder bewusst. Deshalb möchte ich das Sammelschiffchen symbolisch als Dank an alle Seenotretter auf meiner Reise um die Welt an Bord dabeihaben.“ Wer möchte, kann Mareike Guhr auf Teilstrecken der Weltumsegelung, die bei ihr gebucht werden können, begleiten. Sowohl Anfänger als auch erfahrene Segler sind willkommen. Hinweise dazu finden Sie unter www.magsail.de.

Vor ihrem Start nimmt die Skipperin in der Woche vom 13. bis 17. Februar 2012 an einem Sicherheitslehrgang der Seenotretter in der DGzRS-eigenen Ausbildungsstätte in Neustadt / Holstein teil, wo Leck- und Feuerbekämpfung, Abbergung durch Hubschrauber und Übungen mit einer Rettungsinsel auf dem Programm stehen. 

Beim bekannten Sammelschiffchen der Seenotretter handelt es sich vermutlich um eines der ältesten Sammelbehältnisse einer Spendenorganisation.  Bereits zehn Jahre nach ihrer Gründung im Jahre 1865 wurde damit für das ausschließlich durch Spenden finanzierte Rettungswerk gesammelt. Die Form ist den damaligen Ruderrettungsbooten nachempfunden. 

Alle Informationen zu den Seenotrettern finden Sie unter www.seenotretter.de.

Auf dem WMRC 2011 in Shanghai stellte die DGzRS den internationalen Teilnehmern mit diesem Video Bremen und Bremerhaven vor: www.youtube.com/watch