Motorboot sinkt südlich von Rügen – Besatzung gerettet

Ein Bootsausflug auf der Ostsee ist für zwei Wassersportler am Freitagmittag, 23. August 2019, an Bord des Seenotrettungsbootes CASPER OTTEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu Ende gegangen. Das Motorboot des Paares sank nach starkem Wassereinbruch südlich der Insel Rügen. Die Seenotretter brachten die Frau und den Mann unverletzt an Land.

Um kurz vor 12 Uhr meldeten sich die Wassersportler bei den Seenotrettern. Sie berichteten von starkem Wassereinbruch nach Grundberührung. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte das Seenotrettungsboot CASPER OTTEN /Station Lauterbach. Es nahm wenig später mit seiner Freiwilligen-Besatzung Kurs auf den Havaristen.

Der Skipper wollte aus eigener Kraft versuchen, den Hafen von Thiessow auf der Halbinsel Mönchgut anzusteuern. Doch dazu kam es nicht mehr. Die Lenzpumpe des 12,5 Meter langen Motorbootes genügte nicht, um den Wassereinbruch unter Kontrolle zu bringen. Nach einer weiteren Seemeile (knapp zwei Kilometern) Fahrt fiel der Strom an Bord des Havaristen aus.

Die Seenotretter hatten bereits die Schifffahrt im Revier über die Notlage des Motorbootes informiert. Zwei Segelyachten in unmittelbarer Nähe und das etwas weiter entfernt fahrende Küstenstreifenboot „Damerow“ der Wasserschutzpolizei boten ihre Hilfe an. Eine der beiden Seglercrews machte den Havaristen schnell aus: Zu diesem Zeitpunkt war das Motorboot bereits bis zur Deckslinie vollgelaufen.

Buchstäblich in letzter Minute übernahm die Segelyacht die beiden etwa 60-jährigen Schiffbrüchigen rund vier Seemeilen (7,5 Kilometer) querab von Thiessow. „Kurz vor unserem Eintreffen sahen wir vor uns, wie das Motorboot übers Heck im Greifswalder Bodden versank“, schildert Andreas Jahn, Vormann der CASPER OTTEN , die Situation.

Die Seenotretter nahmen die Schiffbrüchigen an Bord und brachten sie sicher nach Lauterbach. Sie informierten die Verkehrszentrale über den Bootsuntergang und das Schifffahrtshindernis. Die Besatzung der „Damerow“ sammelte treibende Ausrüstungsteile des untergegangenen Bootes ein.

Zur Unglückszeit herrschten südlich von Rügen westliche Winde um zwei Beaufort, nahezu kein Seegang und gute Sicht.