Segelboot strandet an Borkumer Nordküste
Gegen 1.35 Uhr alarmierten die Segler über den international einheitlichen Sprechfunk-Notrufkanal 16 die Seenotretter. „Wir konnten nur noch verstehen, dass sie ihr Boot verlassen müssen, weil es aufgelaufen war und sie fürchteten, dass es von der See zerschlagen wird“, berichtet Michael Haack, Vormann des Seenotrettungskreuzers ALFRIED KRUPP /Station Borkum.
Die ALFRIED KRUPP nahm sofort Kurs auf den Unglücksort. Auf Funkanrufe reagierten die Segler nicht mehr, so dass die Seenotretter schon mit dem Schlimmsten rechneten. Anhand der gemeldeten Position westlich von Borkum vermuteten sie den Havaristen nördlich des Hubergats auf der Hubertplate.
Mehrere Fischkutter in unmittelbarer Nähe konnten allerdings kein Fahrzeug ausmachen. Die ALFRIED KRUPP bat deshalb zusätzlich einen SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine, diesen Bereich abzusuchen – ohne Erfolg. „Letztlich stimmte zwar die Breite der Position, aber die Länge nicht. Das Boot befand sich rund fünf Seemeilen weiter östlich am Rand der Seehundbank Borkum“, schildert Haack.
Einer der Fischkutter – an der Suche beteiligten sich die sechs Kutter „Martje“, „Jan Bruhns“, „Stiene Bruhns“, „Nordlicht“, „Wangerland“ und „Amisia“ sowie das niederländische Seenotrettungsboot „Jan en Titia Visser“ – entdeckte den Havaristen. Der Rettungshubschrauber der Marine bestätigte der ALFRIED KRUPP den Fundort. Das 9,3 Meter lange Boot war gestrandet, die beiden Segler standen auf dem Sand. Die Marineflieger nahmen die beiden unverletzten Männer an Bord und flogen sie zum SAR-Außenlandeplatz im Borkumer Ortsteil Reede. Das Segelboot musste aufgegeben werden.
Zur Unglückszeit herrschten vor Borkum nordwestliche Winde um fünf Beaufort und bis zu zwei Meter Seegang.