Polnische Segelyacht auf dem Großen Vogelsand gestrandet

Seenotretter koordinieren Rettungsmaßnahmen /

SAR-Hubschrauber der Marine fliegt Besatzung an Land

Nach der Strandung einer polnischen Segelyacht auf dem berüchtigten Schiffsfriedhof Großer Vogelsand in der Außenelbe hat die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Montagabend, 23. September 2013, die Rettung der Besatzung koordiniert. Ein SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung) barg* die drei Menschen von Bord ab und flog sie nach Cuxhaven.


Gegen 19.30 Uhr setzten die Polen über den internationalen UKW-Sprechfunk-Notrufkanal 16 einen „Mayday“-Ruf (unmittelbare Lebensgefahr) ab. Wenige Minuten später strandete ihre etwa 15 Meter lange Holzyacht bei Nordwestwinden von fünf bis sechs Beaufort und ablaufend Wasser auf dem Großen Vogelsand. Die Untiefe ist bereits vielen Schiffen zum Verhängnis geworden.


Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESUCE RADIO der DGzRS fing den Notruf der Polen ebenso auf wie der derzeit in Cuxhaven stationierte Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN. Während die Seenotretter bereits die Leinen loswarfen, alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN zusätzlich den Helgoländer SAR-Hubschrauber. Außerdem bat sie den in der Nähe fahrenden deutschen Fischkutter „Marie Louise“ um Unterstützung.


Gegen 20.05 Uhr erreichte die „Marie Louise“ als erstes Fahrzeug den Havaristen, konnte sich aufgrund des eigenen Tiefgangs aber nicht soweit nähern, dass sie hätte helfen können. Die Fischer bemühten sich, die Szenerie auszuleuchten. Eine Viertelstunde später traf der SAR-Hubschrauber ein, kurz darauf erreichte auch der Seenotkreuzer die Unglücksstelle.


Die polnische Yacht lag mittlerweile mit ihrer Backbordseite auf dem Großen Vogelsand. Die dreiköpfige Besatzung hatte sich auf die Bordwand der Steuerbordseite geflüchtet. Die Besatzung des SAR-Hubschraubers begann unmittelbar damit, die Polen nacheinander aufzuwinschen (= mit der Seilwinde aufnehmen). Die VORMANN JANTZEN blieb in der Nähe auf Stand-by.


Die Marineflieger brachten die Polen nach Cuxhaven. In der Nacht gelang dem Mehrzweckschiff „Mellum“ der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung die Bergung der Segelyacht. Das Tochterboot BUTSCHER des Seenotkreuzers schleppte den Havaristen am frühen Morgen nach Cuxhaven ein.