Zwei Angler vor Rügen von Seglern gerettet

Der Aufmerksamkeit einer Segelcrew haben zwei Angler vor der Insel Rügen ihr Leben zu verdanken. Am heutigen Mittwoch, 15. Mai 2019, kenterten die beiden Männer mit ihrem Boot. Der Skipper einer Segelyacht alarmierte die Seenotretter, die die weitere Versorgung der Schiffbrüchigen und die Bergung des Angelbootes übernahmen.

Der Skipper der Segelyacht „Manati“ meldete sich kurz nach 12 Uhr bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Er berichtete, dass er und seine Besatzung soeben zwei Angler aus der 14 Grad kalten Ostsee gerettet hatten.
Die Wachleiter schickten sofort die freiwilligen Seenotretter der Stationen Vitte/Hiddensee und Breege zur Unterstützung. Der Unfall hatte sich im Süden des Wieker Boddens ereignet. Die beiden Angler, zwei Männer aus der Nähe von Waren an der Müritz, waren mit ihrem knapp fünf Meter langen, offenen Angelboot in der Nähe des Fahrwassers von Breege nach Vitte in Höhe der Fahrwassertonne JB 3 bei nordöstlichen Winden mit vier bis fünf Beaufort (um 30 km/h) gekentert. Beide trugen keine Rettungswesten. Es gelang den beiden, sich an ihrem gekenterten Boot festzuhalten.
So wurden sie von der Yachtbesatzung gesichtet. „Von den beiden Menschen waren nur winzig klein die Köpfe im Wasser zu sehen“, schilderte Skipper Henning Bachmann die Situation vor Ort. „Zum Glück kennen wir unser Boot sehr gut, sonst wäre die Rettung kaum möglich gewesen.“ Ihm und seiner erfahrenen sechsköpfigen Crew gelang es, das Schiff soweit an die beiden Schiffbrüchigen heranzumanövrieren, dass sie ihnen eine Leine zuwerfen konnten. „Ich kann mich nicht mehr lange festhalten!“ hatte einer der Schiffbrüchigen gerufen.
Es dauerte einige Zeit, bis die Segler die beiden, deren anglertypische Bekleidung aus Wathosen mit hohen Stiefeln sich mit Wasser gefüllt hatte, über die Badeplattform der Segelyacht an Bord ziehen konnten. Sie versorgten die Angler mit heißem Tee und trockener Kleidung
Die Seenotretter der Station Vitte/Hiddensee erreichten mit dem Seenotrettungsboot NAUSIKAA als erste die Yacht und übernahmen die medizinische Versorgung.
Das von Station Breege eintreffende Seenotrettungsboot DORNBUSCH übernahm die Bergung des Angelbootes. Die beiden Angler wurden an Land gebracht. Sie hatten die Kenterung so gut überstanden, dass eine weitere medizinische Versorgung nicht nötig war.
Die Seenotretter möchten in diesem Zusammenhang noch einmal deutlich darauf hinweisen, dass auf See unter allen Umständen Rettungswesten getragen werden sollten. Wäre nicht zufällig die Segelcrew Zeuge des Seenotfalles geworden, hätten die beiden Männer kaum eine Chance auf Rettung gehabt.