Schwerer Unfall auf Fischkutter westlich von Büsum - Seenotretter holen Schwerverletzten unter Atemschutz an Deck

Auf einem Fischkutter ist es heute, Donnerstag, den 13. September 2018, etwa 15 Seemeilen (28 Kilometer) westlich von Büsum zu einem schweren Unfall gekommen. Ein Besatzungsmitglied erlitt möglicherweise durch ausgetretenes Kühlmittel im Fischraum eine schwere Vergiftung. Mit Hilfe der Seenotretter wurde der Mann abgeborgen* und per Hubschrauber ins Krankenhaus transportiert.

Alarmiert wurde die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) durch zwei weitere Fischkutter, die sich zu diesem Zeitpunkt in unmittelbarer Nähe befanden.

Sie waren von dem Fischer um Unterstützung gebeten worden, der selbst versuchte, seinem bewusstlosen Kollegen zu Hilfe zu kommen. Den Rettungsversuch musste er aufgrund der Kontaminierung des Fischraums allerdings abbrechen. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte den Seenotrettungskreuzer THEODOR STORM (Station Büsum ) sowie einen Hubschrauber von Northern Helicopter, der einen Notarzt und einen Notfallsanitäter auf dem Fischkutter absetzte. Zehn Minuten später traf der Seenotrettungskreuzer vor Ort ein. Mit dem Arbeitsboot NIS PUK der THEODOR STORM setzten zwei Seenotretter auf den Kutter über. Ein Längsseits-Gehen mit dem Seenotrettungskreuzer war nicht möglich, da der Kutterkapitän allein sein Fanggeschirr nicht einholen konnte.

Ein Seenotretter stieg mit Atemschutz in den Fischraum ein, wo er den Verletzten bewusstlos vorfand. Mit Hilfe einer Rettungsschlinge hievten die Seenotretter den Mann an Deck, wo die Mediziner die Behandlung übernahmen. Mit dem Arbeitsboot holten die Seenotretter zwischenzeitlich von beiden Kuttern, die auf Standby lagen, je ein Besatzungsmitglied ab. Sie unterstützten den Kapitän beim Einholen des Geschirrs.

Unter schwierigen Bedingungen gelang es den Seenotrettern, den Patienten direkt vom Fischkutter auf den Seenotrettungskreuzer zu übernehmen, wo er durch den Arzt weiterbehandelt wurde. Der Patient wurde auf einer Trage mit einer Winde in den Hubschrauber hochgezogen und direkt ins Krankenhaus geflogen.

 

*abbergen: seemänn. für „in Sicherheit bringen“