Seenotretter tagen in Flensburg

Das aktuelle Neubauprogramm zur kontinuierlichen Modernisierung der Rettungsflotte und die Gewinnung neuer Spender sind die wichtigsten Themen auf einer Tagung der Seenotretter am Sonnabend, 26. Mai 2018, in Flensburg gewesen. Die Mitglieder des Beschlussfassenden Gremiums der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kamen erstmals in der 153-jährigen Geschichte der Seenotretter zu ihrer turnusgemäßen zweijährlichen Tagung an der Förde zusammen. Sie wählten zudem einen neuen stellvertretenden Vorsitzer in den dreiköpfigen ehrenamtlichen Vorstand.

Vorsitzer Gerhard Harder und sein Stellvertreter Ingo Kramer wurden in ihren Ämtern bestätigt. Der stellvertretende Vorsitzer Michael Schroiff schied nach Erreichen der Altersgrenze aus dem Vorstand aus. Der ehemalige geschäftsführende Gesellschafter der Unterweser-Reederei war acht Jahre lang stellvertretender Vorsitzer. Seit mehr als 30 Jahren ist er ehrenamtlich für die Seenotretter tätig. „Besonders beeindruckt haben mich stets das sehr hohe Engagement aller Beteiligten, deren Professionalität und die immer gegebene Bereitschaft zum Teamwork“, bedankte er sich bei den rund 80 Ordentlichen Mitgliedern aus allen Teilen Deutschlands.

Zum Nachfolger des 75-Jährigen wählte das Beschlussfassende Gremium Matthias Claussen (65) aus Bremen. Claussens Affinität zur See entwickelte sich bereits im Alter von 14 Jahren in den Reihen der Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen“. Auf die Hilfe der Seenotretter war der Gesellschafter des Bremer Handelshauses C. Melchers & Co. auch selbst einmal angewiesen. „Ich freue mich sehr auf die spannende Aufgabe, die Seenotretter als Vorstandsmitglied vertreten zu dürfen“, sagte er nach seiner Wahl. Das Beschlussfassende Gremium ist gewissermaßen das Parlament der Seenotretter. Daneben gibt es einen Beirat. Alle Ämter sind ehrenamtlich besetzt.

Auf die Herausforderungen der Zukunft bereiten sich die Seenotretter unter anderem mit einem umfangreichen Neubauprogramm vor. Bis 2021 sollen ein 20-Meter-Seenotrettungskreuzer, zwei 28-Meter-Seenotrettungskreuzer und fünf 10,1-Meter-Seenotrettungsboote abgeliefert werden. Sie ersetzen Vorgänger, die jeweils seit rund 30 Jahren auf Nord- und Ostsee im harten Einsatz sind. Wie sie gebaut werden, ist online zu verfolgen: www.seenotretter.de/werfttagebuch .