Erster Einsatz für die BERTHOLD BEITZ: Seenotretter kommen am 1. Weihnachtstag festgekommenem Folkeboot zu Hilfe

Zehn Tag nach seiner Taufe und Indienststellung auf der Station Greifswalder Oie ist der neue Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ zum ersten Mal im Einsatz gewesen. Am 1. Weihnachtstag, Montag, 25. Dezember 2017, kam die Besatzung der neuesten Rettungseinheit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) einem festgekommenen Folkeboot mit zwei Seglern an Bord zu Hilfe.

Gegen 14 Uhr meldeten sich die beiden Männer am 1. Weihnachtstag bei den Seenotrettern. Sie waren mit ihrem rund acht Meter langen Boot auf einer Untiefe zwischen den Tonnen T4 und T6 in der Einfahrt zum Zicker See auf der Halbinsel Mönchgut im Südosten der Insel Rügen festgekommen.

Die BERTHOLD BEITZ machte sich umgehend auf den Weg zum Havaristen. Vor Ort nahm der neue Seenotrettungskreuzer die Segler in Schlepp und brachte das Boot sicher in freies Wasser jenseits des Thiessower Hakens. Von dort aus segelten die beiden Männer aus der Nähe von Flensburg ihr Folkeboot aus eigener Kraft weiter bis nach Sassnitz. „Unser neues Schiff hat sich bei seinem ersten Einsatz hervorragend bewährt“, sagte Vormann Hartmut Trademann.

Die BERTHOLD BEITZ war am 15. Dezember 2017 in Greifswald von der Tochter des langjährigen Kuratoriumsvorsitzenden der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Bettina Poullain, getauft worden. Der neue Seenotrettungskreuzer ist 20 Meter lang, hat nur 1,3 Meter Tiefgang und läuft bis zu 22 Knoten. Mit seinem geringen Tiefgang kann er auch in Revieren eingesetzt werden, in denen größere Seenotrettungskreuzer auf ihr Tochterboot angewiesen wären, was für sein Revier besonders wichtig ist.

Die Seenotretter sind an den Weihnachtstagen wie an jedem anderen Jahr im Jahr auf Wache – rund um die Uhr und bei jedem Wetter. Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in unseren Gebieten von Nord- und Ostsee. Rund 1.000 Rettungsmänner und -frauen sind dazu mit rund 60 Rettungseinheiten auf 54 Stationen zwischen Borkum im Westen und der Pommerschen Bucht im Osten jederzeit einsatzbereit. Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen mehr als 84.500 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident.