Tschüss, VORMANN STEFFENS

Auf der Station Hooksiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) geht eine Ära zu Ende: Nach fast 29 Jahren wird der Seenotrettungskreuzer VORMANN STEFFENS außer Dienst gestellt. Das Schiff verlässt seine Station am 1. Dezember in Richtung Rostock, wo es in Zukunft als Feuerlöschboot im Rostocker Hafen zum Einsatz kommen wird.

Die VORMANN STEFFENS gehört zur inzwischen nahezu legendären 27,5-Meter-Klasse der DGzRS, von der zwischen 1985 und 1993 sechs Schiffe gebaut wurden. Der Seenotrettungskreuzer wurde am 22. April 1989 in Bremen-Vegesack von Ursula Söhnchen getauft, einer langjährigen Mitarbeiterin der DGzRS-Zentrale. Zunächst war er fünf Jahre lang in Wilhelmshaven stationiert, bevor er seinen Liegeplatz im Außenhafen von Hooksiel erhielt.

In nahezu drei Jahrzehnten fuhr die Besatzung der VORMANN STEFFENS ungezählte Einsätze und rettete zahlreichen Menschen das Leben. „Rausfahren, wenn andere reinkommen“ – diesen häufig zitierten Spruch prägte der langjährige Vormann der Station, Ole Mammen, der bis 2011 an Bord war. Für die Besatzung der VORMANN STEFFENS traf das häufig zu.

1990 wurde Seenotretter Dieter Steffens im Orkan während einer Einsatzfahrt von Bord gewaschen. Er konnte in letzter Sekunde durch einen Hubschrauber gerettet werden. Sechzehn Jahre später war die Besatzung der VORMANN STEFFENS im Einsatz, als ein russischer Seemann von einem Containerfrachter in schwerem Sturm über Bord stürzte. Er wurde von der Besatzung der BERNHARD GRUBEN gerettet und aufgrund des schweren Sturms nach Hooksiel gebracht.