Seenotretter befreien Krabbenkutter in nächtlichem Einsatz aus misslicher Lage
Gegen 1.30 Uhr alarmierte die zweiköpfige Besatzung der „Marschenland“ (Heimathafen Friedrichskoog) auf dem internationalen Sprechfunkkanal 16 die Seenotretter. Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS hörte den Notruf der beiden Fischer mit. Die SEENOTLEITUNG BREMEN schickte umgehend den Seenotkreuzer EISWETTE/Station Nordstrand in den Einsatz.
Um kurz vor 3 Uhr erreichte die EISWETTE den Havaristen. Der Kutter lag bereits ziemlich hoch auf dem den Halligen vorgelagerten großen Sand. Bei einem bis anderthalb Metern Schwell schlug die See immer wieder über das Ruderhaus des 19-Meter-Stahlkutters. „Wäre das ein weniger robuster Holzkutter gewesen, hätten wir nicht mehr viel zu retten gehabt“, berichtet Hans-Jürgen Hansen, Vormann der EISWETTE.
Hansen steuerte den Seenotkreuzer mit geschickten nautischen Manövern rückwärts an den Havaristen heran, um sich nötigenfalls sofort freiarbeiten zu können. Obwohl die EISWETTE nur etwa 1,30 Meter Tiefgang hat, setzte auch der Seenotkreuzer mehrfach hart durch.
Trotz dieser erschwerten Bedingungen gelang es den Rettungsmännern, eine Leinenverbindung herzustellen. Mit der ganzen Kraft seiner 1.630 PS starken Maschine zog der Seenotkreuzer den Kutter schließlich erfolgreich in tieferes Wasser. „Wir haben ihn noch eine halbe Stunde lang begleitet, denn man weiß ja nie“, sagt Hansen. Doch die „Marschenland“ hatte die Strandung offenbar unbeschadet überstanden.
Noch ein kurzes, aber herzliches „Schönen Dank Euch!“ über Funk, dann setzten die Fischer ihre Reise fort und die Seenotretter machten sich auf den Rückweg zu ihrer Station. Gegen 5.30 Uhr meldete sich die EISWETTE wieder „klar P 3“ (einsatzbereit auf Station).