Nächtlicher Einsatz für Lotsenschiff: Seenotretter bringen Notarzt an Bord

Medizinischer Notfall auf der Nordsee: Der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER/Station Cuxhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am Donnerstagabend, 29. Juni 2017, einen freiwilligen Seenotarzt und zwei Rettungssanitäter zu einem Lotsenschiff gebracht. An Bord war ein Mann plötzlich sehr schwer erkrankt und benötigte dringend ärztliche Hilfe. Zeitgleich war das Tochterboot MATHIAS für eine vor Cuxhaven festgekommene Segelyacht im Einsatz.

Der erste Notruf erreichte die Seenotretter gegen 21 Uhr: Zu diesem Zeitpunkt befand sich das 60 Meter lange Lotsenschiff „Elbe“ etwa 17 Seemeilen (rund 31 Kilometer) nordwestlich von Cuxhaven. Mit einem freiwilligen Seenotarzt und zwei Rettungssanitätern der Berufsfeuerwehr Cuxhaven nahmen die Seenotretter kurz nach der Alarmierung Kurs auf die „Elbe“.

Knapp vierzig Minuten später stiegen der freiwillige Seenotarzt und die beiden Rettungssanitäter bei nordwestlichem Wind der Stärke 4 (bis zu 28 km/h) auf das Lotsenschiff über. Dort stabilisierten sie den Patienten, bevor er von der ANNELIESE KRAMER übernommen werden konnte. Auf dem Seenotrettungskreuzer versorgte der Seenotarzt den Mann weiter. In Cuxhaven übergaben die Seenotretter ihn an den Landrettungsdienst.

Zeitgleich ging bei der ANNELIESE KRAMER ein zweiter Notruf ein: Eine Segelyacht mit Motorschaden war auf ihrem Weg von Hamburg nach Belgien in Höhe von Altenbruch dicht unter Land festgekommen. Vormann Holger Wolpers schickte das Tochterboot MATHIAS in den Einsatz.

Trotz des ablaufenden Wassers gelang es den beiden Seenotrettern auf der MATHIAS noch rechtzeitig, die Segelyacht „Avatar“ freizuschleppen. Ebenfalls vor Ort war das Küstenstreifenboot „Bürgermeister Brauer“ der Wasserschutzpolizei. Die Yacht (Heimathafen Antwerpen) mit zwei Personen an Bord schleppten die Seenotretter in den Yachthafen Cuxhaven.