Goodbye, HERMANN HELMS!

Seenotrettungskreuzer geht nach 32 Einsatzjahren außer Dienst. Die öffentliche Taufe des Nachfolgers ist am 10. Juni im Cuxhavener Fährhafen.

Auf einer der einsatzreichsten Stationen der Seenotretter an Nord- und Ostsee geht eine Ära zu Ende: 32 Jahre lang sorgte der Seenotrettungskreuzer HERMANN HELMS für Sicherheit in der viel befahrenen Elbmündung. Nun stationiert die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) einen hochmodernen Nachfolger an einer der am stärksten frequentierten Seeschifffahrtsstraßen der Welt mit rund 100.000 Schiffsbewegungen pro Jahr. Zur Taufe am Samstag, 10. Juni 2017, sind alle Freunde und Förderer der Seenotretter herzlich willkommen.

Noch trägt der 28-Meter-Neubau lediglich eine Nummer: SK 37 . Zwei zusammen fast 4.000 PS starke Maschinen werden den äußerst seetüchtigen Selbstaufrichter auf 24 Knoten (45 km/h) beschleunigen. An Bord sind modernste Kommunikations- und Navigationsmittel, Feuerlösch- und Fremdlenzeinrichtungen.

In der gezeitengeprägten, navigatorisch anspruchsvollen Elbmündung trifft sich der Verkehr nach Hamburg und zum Nord-Ostsee-Kanal. Das Scharhörnriff und die Untiefe Großer Vogelsand sind seit alters her bekannt als Schiffsfriedhöfe. Aus dem Mahlsand der Nordsee konnten viele Schiffe nicht mehr befreit werden. Noch heute sind einige Wracks sichtbar und künden als stumme Mahnmale von den Gefahren.

Mehr als 2.500 Einsätze

Das Einsatzspektrum der Cuxhavener Seenotretter ist breit gefächert: Es umfasst alle denkbaren Notfälle auf See – vom Ozeanriesen bis zum Wattwanderer. Mehr als 2.500 Einsätze und mehrere tausend Kontrollfahrten legte die HERMANN HELMS seit ihrer Indienststellung 1985 zurück. Gemessen an den gefahrenen Seemeilen umrundete sie zwei Mal die Erde.

Vormann Holger Wolpers und seine acht fest angestellten Kollegen sind Jahr für Jahr zwischen 80 und 100 Mal im Einsatz. Jeweils vier Mann sind in 14-tägigen Törns an Bord, außerdem gehören neun Freiwillige zur Station.