Seenotretter trauern um ehemaligen Vorsitzer

Carl Max Vater ist im Alter von 90 Jahren auf seine letzte Reise gegangen

Tief betroffen haben die Seenotretter vom Tod ihres langjährigen ehrenamtlichen Vorsitzers Carl Max Vater erfahren. Der Bremer Versicherungsmakler starb am 2. April 2017 im Alter von 90 Jahren. 63 Jahre lang engagierte er sich ehrenamtlich für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Bis zuletzt war er Mitglied des Beschlussfassenden Gremiums. Die Seenotretter verlieren einen engagierten Freund, dessen vorbildliches Wirken das Bild der Gesellschaft im In- und Ausland nachhaltig geprägt hat.

Vater führte die Seenotretter im ersten Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung von 1991 bis 2000 als Vorsitzer. Zuvor seit 1977 und noch einmal von 2000 bis 2002 war er stellvertretender Vorsitzer. Begonnen hatte er seine ehrenamtliche Tätigkeit bereits 1954 als Vorstandsmitglied des damals noch bestehenden Bezirksvereins Bremen.

Voller Überzeugung widmete sich Vater nach der Wiedervereinigung dem Zusammenschluss der Seenotretter aus Ost und West. Innerhalb von nur vier Jahren gelang die Modernisierung der Technik auf den Stationen in Mecklenburg-Vorpommern. Ein Meilenstein in Vaters Zeit als Vorsitzer waren die Vorbereitung der Indienststellung der HERMANN MARWEDE 2003 und das mit dem Bau dieses größten Seenotrettungskreuzers verbundene umfassende Stationierungskonzept.

Bis ins hohe Alter engagierte sich Carl Max Vater für „seine“ DGzRS. Zuletzt brachte er von 2014 bis 2016 seine langjährigen Erfahrungen im Beirat der Seenotretter ein. Im In- und Ausland war er ein geschätzter Gesprächspartner, in der Sache umsichtig und kompetent, aber unnachgiebig, wenn es im Interesse der Seenotretter erforderlich war. So manchen Standpunkt hat er dabei trotz aller Ernsthaftigkeit des Themas mit seinem unvergleichlichen, leisen Humor vertreten.

Vaters Engagement war bestimmt von dem Bestreben, den Seenotrettern stets ein Höchstmaß an Sicherheit an Bord zu geben – als wichtigste Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz auf See. Für sein außerordentliches Engagement verlieh ihm die DGzRS bereits im Jahr 2000 die Goldene Ehrennadel, ihre höchste Auszeichnung für ehrenamtliche Mitarbeit.

Zum 150-jährigen Bestehen der Seenotretter 2015 engagierte sich Carl Max Vater persönlich ganz besonders: Gemeinsam mit einem weiteren Neffen von Henrich Wuppesahl (1905-1986) trug er den überwiegenden Teil der Baukosten eines neuen Seenotrettungsbootes , das vor Rathaus und Roland auf den Namen dieses bekannten Bremer Seeversicherers getauft wurde.

Die Seenotretter sind Carl Max Vater für sein umfassendes Engagement sehr dankbar. Die große Gemeinschaft der Seenotretter an Nord- und Ostsee trauert mit Vaters Familie sowie seinen vielen Freunden und Weggefährten. Die DGzRS wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.