Zahlreiche Einsätze für Seenotretter auf der Ostsee

Zahlreiche Einsätze haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf den Ostsee-Stationen am Dienstag, den 23. Juli 2013, beschäftigt.

In drei Fällen – vor Wustrow, Timmendorf/Poel und Travemünde – waren Segler von Sportkatamaranen bei Kenterungen über Bord gestürzt und abgetrieben. Zum Teil wurden aufwendige Suchen mit zahlreichen Einsatzkräften durchgeführt. Das Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN der gleichnamigen Station war mit den freiwilligen Seenotrettern für ein Fahrgastschiff mit 47 Gästen an Bord im Einsatz, das auf Grund eines Ruderschadens manövrierunfähig geworden war.


Bei zahlreichen weiteren Einsätzen brachten die Seenotretter auf Grund technischer oder navigatorischer Schwierigkeiten Segel- und Motorboote in Sicherheit. Verschiedentlich meldeten aufmerksame Passanten Schwimmer oder Surfer, die sich jedoch bei Überprüfung der Sachlage nicht in Not befanden oder die sich aus ihrer Notlage selbst befreien konnten.


Wustrow. Am Saaler Bodden waren zwei Segler mit einem Sportkatamaran von einem Campingplatz aus gestartet und bei etwa vier Beaufort (bis 28 km/h Windgeschwindigkeit) und unruhiger See gekentert. Einer der beiden Segler wurde daraufhin abgetrieben. Das Seenotrettungsboot BARSCH / Station Wustrow sowie ein SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine und ein Schlauchboot der Feuerwehr waren in kürzester Zeit nach der Alarmierung beim Havaristen vor Ort. Die Versorgung des Seglers an Bord übernahm die Feuerwehr Ostseebad Dierhagen, während die Seenotretter und der SAR-Hubschrauber sowie einige Privatyachten eine systematische Suche nach dem vermissten Katamaransegler durchführten. Der Mann wurde schließlich durch die Besatzung des Hubschraubers gesichtet und aufgenommen. Er wurde in Althagen an einen Rettungstransportwagen übergeben.


Timmendorf/Poel. Im Seegebiet vor Timmendorf/Poel waren die Seenotretter der DGzRS mit dem Seenotrettungsboot GÜNTHER SCHÖPS und dem Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN sowie ein SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine im Einsatz für einen vermissten Katamaransegler. Dieser war über Bord gestürzt, nachdem ein Teil der Trapezausrüstung, in der ein Katamaransegler hängt, gerissen war. Kurz nach dem Versuch seines Mitseglers, den Kat zu wenden, kenterte das Boot und konnte zunächst vom zweiten Mann nicht wieder aufgerichtet werden. Die freiwilligen Seenotretter der GÜNTHER SCHÖPS fanden den vermissten Segler weit entfernt von der Unglücksstelle. Er hatte seit über einer Stunde versucht, an Land zu schwimmen und dabei eine beachtliche Strecke zurückgelegt. Er wurde mit dem Seenotrettungsboot an Land gebracht und versorgt. Sein Mitsegler konnte nach Überprüfung der Lage durch die Rettungskräfte auf eigenen Wunsch selbst an Land segeln, nachdem es ihm gelungen war, den Katamaran wieder aufzurichten.


Travemünde. Ebenso geriet der Segler eines Sportkatamarans vor Travemünde in Seenot, nachdem bei seinem Katamaran der Mast gebrochen war. Ausgerüstet mit Neoprenanzug und Auftriebsweste, verbrachte er geraume Zeit auf seinem manövrierunfähigen Sportgerät, bevor er sich durch eine Seenotfackel bei der Crew einer vorbeifahrenden Segelyacht bemerkbar machen konnte. Diese alarmierte sofort die Seenotretter. Die freiwillige Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN befand sich zu diesem Zeitpunkt auf Grund der Travemünder Woche auf Kontrollfahrt im Revier in der Lübecker Bucht. Sie fand den Mann wenig später unverletzt in gutem Zustand auf seinem Katamaran vor und übernahm ihn auf das Seenotrettungsboot. Der Katamaran wurde bei sehr unruhiger See von der HANS INGWERSEN in Schlepp genommen und an Land verbracht.


Heiligenhafen. Für die Gäste eines Fahrgastschiffes vor Heiligenhafen endete die geplante Ausflugsfahrt gestern (23.7.2013) auf dem Haken des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN. Das Schiff war auf Grund eines technischen Problems kurz vor dem Hafen manövrierunfähig geworden. Die freiwilligen Seenotretter der Station Heiligenhafen nahmen das etwa 25 Meter lange Schiff mit 47 Menschen an Bord in Schlepp und brachten es sicher in den Hafen.