Seenotretter-Einsatz für schwer verletzten Windpark-Arbeiter vor Borkum

Die Borkumer Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben in der Nacht von gestern auf heute (19. Juli 2013) einen schwer verletzten Arbeiter des Windparks „Borkum West II“ an Land gebracht.

Zudem war gestern Nachmittag (18. Juli 2013) in der Ostsee die Freiwilligen-Besatzung der DGzRS-Station Travemünde für eine erkrankte Frau auf einer Motoryacht im Einsatz. Des Weiteren hatten die Seenotretter gestern sechs Routineeinsätze in Nord- und Ostsee und sicherten bei 15 Kontrollfahrten das jeweilige Revier ab.


Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte gegen 20.45 Uhr den auf der Nordseeinsel Borkum stationierten Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP wegen eines Notfalls im Windpark „Borkum West II“ – ein Arbeiter hatte sich bei einem Arbeitsunfall offenbar schwere Rückenverletzungen zugezogen. Fast zeitgleich startete in Emden ein Hubschrauber des Windparkbetreibers mit einem Notarzt an Bord und flog zur Unfallstelle. Der Windpark liegt rund 35 Seemeilen (etwa 64 Kilometer) nördlich von Borkum.


Kurz nach 22.30 Uhr traf die AFRIED KRUPP vor Ort ein. Dort ging sie beim Baupersonalschiff „Sea Discoverer“, auf dem sich der Arbeiter befand, längsseits. Da der Hubschrauber aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr abheben durfte, übernahmen die Seenotretter den Verletzten mit einer speziellen Vakuummatratze und brachten ihn in das Bordhospital des Seenotkreuzers. Mit Höchstgeschwindigkeit von 23 Knoten (rund 43 Stundenkilometer) fuhr die ALFRIED KRUPP in Richtung Eemshaven. Während der Überfahrt überwachte der ebenfalls an Bord gekommene Notarzt die Werte des Verletzten. Im niederländischen Eemshaven übergaben die Seenotretter den Patienten gegen 1.10 Uhr an das Team eines Rettungswagens.


In der Ostsee war die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN von der SEENOTLEITUNG BREMEN am Dienstagnachmittag, 18. Juli 2013, wegen eines Notfalls vor Travemünde alarmiert worden: Die Motoryacht „Danny 2“ trieb mit einer verletzten über 90-jährigen Frau an Bord aufgrund eines Motorschadens etwa zwei Seemeilen (rund vier Kilometer) vor der Hansestadt. Sofort lief die HANS INGWERSEN aus.


An der Unglücksstelle kümmerten sich die Seenotretter zuerst um die kranke Skipperin, die vermutlich nach dem Platzen des Kühlwasserschlauches die entstandenen Dämpfe eingeatmet hatte, und nahmen sie an Bord. Dort versorgten sie die Frau medizinisch und legten unverzüglich „alle Hebel auf den Tisch“, um die Verletzte schnell an Land zu bringen. Währenddessen warf der an Bord der neun Meter langen Motoryacht zurückgebliebene Skipper den Anker, um das treibende Schiff zu sichern. Im Hafen übergaben die Seenotretter die Patientin an das Team eines Rettungswagens. Anschließend fuhr die Freiwilligen-Besatzung wieder zurück zum Havaristen, um ihn in den Travemünder Hafen einzuschleppen.